ISDA Log 55 - Richard
#1
NRPG: Ich konnte ihn nicht so tatenlos da sitzen lassen, nicht wahr?

RPG:

*** ISS Picard / Quartier Richards von Rabenstein ***

Richard entdeckte sehr bald, dass er weder sein Quartier verlassen noch einen Ort zu Ort-Transport initiieren konnte. Das Kraftfeld, das aufleuchtete, sobald er sich in den als 20 Zentimeter definierten Sicherheitsbereich der Tür begab, machte deutlich, dass es sich um keinen technischen Defekt handelte. Jemand hatte dafür gesorgt, dass er hier eingeschlossen war.

Vandenberg?war sein erster Gedanke. Versucht er, auf meine Kosten einen Deal auszuhandeln? "Computer, wer hat die Sicherung meines Quartiers veranlasst?"

+Acting Captain Leutnant Adolf Kaiser.+

Ha! Da hat es jemand mit der Angst zu tun bekommen! Aber der Bursche konnte sich keinen besseren Zeitpunkt aussuchen... Eine kurze Nachfrage erbrachte das Ergebniss, dass Robert Vandenberg das Schicksal des Inquisitors teilte.

"Computer, Aufenthaltsort der arrestierten Personen Sokar, Nalae d'Varo, Mahan tr'Kovath und Rewdak tr'Kovath?"

+Diese Informationen sind aufgrund Ihres derzeitigen Status klassifiziert.+

"Computer, wo befindet sich Leutnant Kaiser?"

+Diese Informationen sind aufgrund Ihres derzeitigen Status klassifiziert.+

Richard fluchte leise auf Lateinisch und bekreuzigte sich. Nun, er konnte sich eigentlich denken, wo der angebliche Adolf Kaiser und die Gefangenen befanden - jedenfalls nicht dort, wohin sie gehörten! Der Blick des Inquisitors wanderte durch den Raum und blieb an der aufgeschlagenen Heiligen Schrift hängen, worin er am Morgen vor all diesen furchtbaren Nachrichten noch gelesen hatte. Die Mahnungen des Propheten Ezechiel an das Volk Israel... Ein Lächeln huschte über Richards Gesicht und er wandte sich dem Komterminal zu. Sein Zugang war noch nicht gesperrt - aha! Mr. Kaiser unterschätzte ganz klar die Macht des Wortes!

Er schaltete auf schiffsweiten Empfang und begann: "Besatzung der ISS Picard! Hier spricht Richard von Rabenstein, Priester und Diener der Heiligen Inquisition. An Bord dieses Schiffes, des Stolzes des Imperiums und Ergebnisses der harten Arbeit so vieler loyaler Bürger und Bürgerinnen hat sich terroristisches Ungeziefer breit gemacht! Sowohl ich als auch Flottenkommissar Vandenberg wurden in niederträchtiger Weise unserer Freiheit beraubt. Das Ziel der Terroristen ist höchstwahrscheinlich die Übernahme des Schiffes und dessen Einsatz in ihren verbrecherischen Aktivitäten! Besatzung der Picard! Lasst das nicht zu! Kraft meines Amtes verspreche ich allen einen vollständigen Sündennachlass--"

Der Inquisitor verstummte, als das Komterminal die Sperrung des Kanals mit einem dicken roten Balken anzeigte. Er stand auf und ließ den Blick wieder durch sein Quartier wandern. Es musste einen Weg hier heraus geben; bis jemand von der loyalen Crew ihm zu Hilfe kam oder die Terroristen überwältigt wurden konnte es auf jeden Fall dauern. Und dann wiederum könnte es für sie alle zu spät sein!

Ich muss mit Vandenberg Kontakt aufnehmen. Er hat zumindest eine Waffe... Das Gästequartier des Flottenkommissars lag  auf der gegenüberliegenden Seite des Ganges. So weit so gut. Richard wanderte auf und ab und dachte nach. Wie konnte er aus diesen 'vier Wänden' kommen? Neben der gesperrten Tür war ein elektronisches Panel, wie an mehreren anderen Orten im Quartier ebenso. Aber seine Kenntnisse in Elektronik und Programmiertechnik bewegten sich im Basisniveau der höheren Schule, also konnte er von dieser Seite her nichts gegen die Sperre ausrichten. Was aber dann?

Die Lebenserhaltungssysteme... die Klimaanlage... da müssen Ventilationsschächte sein, irgendwo... Richard suchte die Wände und Deckenränder ab. Erst nach einer Weile hatte er die unauffälligen Schlitze über den Fenstern entdeckt, die sich perfekt in die Wandstruktur einfügten. Ebenso perfekt wie die Gitter, wie er wenig später feststellen musste. Ohne spezielles Werkzeug mit Saugnäpfen war da kein Herankommen. Das Bad?! Eingehend inspizierte er auch diese Option - mit demselben Ergebniss. Ein Gorn mochte die Kunststoffverkleidung einfach mit der Faust durchschlagen und ein geübter Schiffstechniker wusste sicherlich, wie die Armaturen zu entfernen waren, um an die notwendigen Schächte dahinter zu gelangen. Für ihn war alles so undurchdringlich wie ein Gefängnis aus Duraniumstahl.

Blieb... der Replikator! Mit neuem Elan untersuchte Richard das Terminal und den Ausgabeschacht. Dann wickelte er sich ein Tuch um die Hand, griff die silberne Weihrauchzange aus seinem liturgischen Besteck und hieb mit aller Kraft auf das Display ein. Er brauchte vier Anläufe, bis sich die ersten Risse zeigten und und schließlich nach dem sechsten Schlag größere Splitter auf dem Boden landeten. Hastig riss er so viel es ging von der vorderen Verkleidung ab und rückte dann dem Innenleben des Geräts zu Leibe. Nach einer weiteren viertel Stunde schweißtreibender Arbeit sah der Inquisitor den Kabelschacht vor sich. Und der war schmal - sehr schmal. Richard war zwar schlank und feingliedrig, aber hier würde bestenfalls ein Rhoidianer durchpassen... Vielleicht, wenn er wenigstens einige Kabel heraus reißen konnte...?
Zwei dünnere Leitungen stellten kein Problem dar. Die dritte leistete erheblichen Widerstand. Und als er schon fast glaubte, sie löse sich aus ihrer Verankerung, sprühte ein Funkenregen über ihn und in der nächsten Sekunde sprang der lokale Alarm an. Sicherheitsbruch!
[Bild: Signatur-Rabenstein-neu.jpg]
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