Umbra et Malleus / Log 4 / F. Hammerton
#1
 
Kick ass!
If you're taking a flight
At the speed of light
You're shaking your heads to the band
If you're there on your horse
But you're not on the force
We're taking this place to the ground

 
Heavy Metal Thunder - Saxon
 
------------------------------------------------------
 
Beta Phönizis / Albacore City / Südviertel / Straße der Innigkeit
 
Albacore City- Stadt des Vergnügens, Stadt der Sehenswürdigkeiten, Stadt des Reichtums und der Verbrechersyndikate. Diese in der Nacht wie ein Diamant glitzernde Stadt lag am Strand einer großen, subtropischen Insel im einzigen Ozean des Planeten, weitab von jeglicher, imperialer Jurisdiktion. Diese Metropole mit ihren 25 Millionen Einwohnern, hatte Chazach-City, einer trostlosen Betonwüste, und immer noch die Hauptstadt des Planeten, schon längst den Rang als Nummer 1 auf dieser Welt abgelaufen. Denn sie hatte vieles zu bieten: Glitzernde Korallenbänke, an den luxuriös ausgestattete U-Boote vorbei fuhren, deren Passagiere tagein-tagaus bei unzähligen Formen des Glücksspiels ihr Vermögen verloren, Luftschiffskreuzfahrten die Monate dauerten und pro Person so viel kosteten, wie das gesamte Jahres-BIP von Allakam-Prime. Dazu gab es kostbare Waren, Drogen und Ausschweifungen und Vergnügungen jeglicher Art. Die Behörden reagierten nur, wenn man sie dafür bezahlte und die Syndikate konnten tun und lassen, was sie wollten.Und über diesem Babylon im Meer gingen die beiden Sonnen des System langsam unter und färbten den Himmel in der Farbe verbrannten Zimts.

In einer staubigen Gasse, im einem Vorort der Stadt, gab es einige zerfallene, ausgebrannte Häuserreihen. Zeugen eines lange zurückliegenden Clankrieges. An der Ruine einer Kirche, im Schatten eines gewaltigen Zaphti-Baumes, stand Colonoel Frank Hammerton und sinierte. Seine Augen folgten den Rissen in den Platten des Kirchenvorplatzes, welche durch die Wurzeln des Baumes hervorgerufen worden waren. Die Risse änderten immer wieder ihre Richtung. Genauso wie Hammertons Leben immer wieder seine Richtung geändert hatte. Und dies war gut so. Irgendjemand hatte irgendwo einmal geschrieben, dass nur der rollende Stein kein Moos ansetzte. Und das letzte was Hammerton wollte, war Moos anzusetzen.
Es hatte wohl etwas symbolisches, dass Richard von Rabenstein diesen Ort als Treffpunkt ausgewählt hatte. Ja, die Kirche lag in Ruinen und die Häresie breitete sich aus, wie die Risse in den Bodenplatten. LaSalles Einfluss breitete sich aus wie eine Seuche. Hammerton konnte sich ausmalen, wie Richard von Rabenstein in diesem Sündenbabel von einem heiligen Entsetzen in das andere fallen musste.
Und als ob er es gehört hätte, trat Richard von Rabenstein hinter einer Mauer hervor. Hammerton verglich kurz die Beschreibung von Rabenstein, welche er von Vandenberg erhalten hatte, mit der Person, welche hier in normaler Straßenkleidung erschienen war. Wenn es von Rabenstein war, gut. Wenn sich jemand als von Rabenstein ausgab, auch gut. Dieser jemand würde sein Handeln dann nicht überleben.
Richard von Rabenstein musterte die Person, welche sich an diesem einsamen Ort aufhielt, genau: Sie trug die typische Kleidung eines mittleren Angestellten, eines normalen Bürgers dieser Stadt. Niemand war sonst anwesend. Ein Versuch konnte also nicht schaden. Richard machte eine scheinbar zufällig wirkende Handbewegung, nichtssagend für jeden Nichteingeweihten, doch für jene, welche im inneren Zirkel des nun defunkten Constantinus gedient hatten, ein unverwechselbares Erkennungssignal. Und nur für diese. Hammerton antwortete mit einem kaum sichtbaren Zucken der Hand. Damit war die Erkennung abgeschlossen.
Richard eröffnete das Gespräch, leise und nur für jenen zu verstehen, welcher wirklich den monotonen Tonfall einer solchen Besprechung gewohnt war.

RR: Colonel Frank Hammerton.
FK: Korrekt.
RR: Sie wissen wer ich bin?
FK: Ich wäre sonst nicht hier.
RR: Gut. Man sagt, Sie hätten mir etwas anzubieten?
FK: Wer sagt das? Dieser Vandenberg?
RR: Das wissen Sie so gut wie ich.
FH: Sie wollen Ihren rechtmäßigen Platz in der Kirche einnehmen und den Usurpator entfernen?
RR: Mein Platz wurde mir zugewiesen. Und ich werde um ihn kämpfen.
FH: Würden Sie die Kirche wieder in die Richtung bewegen, in welche sie sich bewegen sollte?
RR: Ja, wenn Sie damit die Regularien des Konzils von Nissim meinen.
FH: Würden Sie dies schwören?
RR: Sie wissen, dass mein Amt dies als Verpflichtung mit sich bringt. Ein Schwur ist unnötig.
 
Hammerton lächelte kalt.
 
FH: Sehr gut. Hätten Sie es geschworen, wären Sie jetzt tot.
RR: Wie ich sehe, kennen Sie sich in den Regularien der Inquisition gut aus.
FH: Ich diene dem Officium schon seit Jahren.
RR: Dann würden Sie auch mir dienen?
FH: Nein. Nicht Ihnen als Person. Denn Sie und ich dienen dem Officium jeweils auf unsere Weise. Das ist ein Unterschied. Jeder hat seine Aufgabe im Officium. Sie aus spiritueller Ebene, ich eher auf sagen wir materieller Ebene. Aber meine Unterstützung ist Ihnen sicher.
RR: Sie Sie sich denn meiner sicher?
FH: Ich überprüfe ständig, für wen ich arbeite. Und da gelten nur die Richtlinien des Konzils.
RR: Und was wäre, wenn ich das Gefühl hätte, Sie könnten mich hintergehen?
FH: Sie wären nicht hier, wenn Sie nicht vorher schon eine Sondierung meiner Daten durchgeführt und etwaige Merkwürdigkeiten gefunden hätten.
 
Richard musste innerlich lächeln. Dieser Mann war äußerst direkt und nahm kein Blatt vor den Mund. Alte Schule der Einsatzkommandos der Inquisition. Und was Richard sympathisch war: Hammerton schien Vandenberg nicht zu trauen.

RR: Das ist richtig. Nun, ich wiederhole meine Frage. Was haben Sie mir anzubieten?
FH: Eine Kohorte. 25 Mann inkls. Transportfahrzeugen, 1 KS-Container und 2 Artillerieeinheiten, sowie 2 Fregatten der Dark-Klasse um das Ganze zu transportieren.
RR: Ein Schiff dieser Art habe ich bereits genossen. Alles in allem also 40 Personen?
FH: Genau. Und was haben Sie zu bieten?
RR: Die Rückkehr zur göttlichen Ordnung und Ihr Seelenheil.
FH: Punkt 1 genügt. Ich werde meine Einheiten vorbereiten.
RR: Ite est
FH: Wie lautet also Ihr Plan?
Zitieren


Gehe zu: