Das Athean Komplott / Log 19 / XO
#1
USS Picard-B / Sicherheitsbüro
 
Mervin Albras hockte düster blickend in einer doppelt abgesicherten Zelle. Er hatte seit einer ersten Aussage, kein Wort mehr gesagt. Zu der illustren Gruppe um Sareth. Mort Caldred und LaSalle hatte sich nun auch Commander Langtsar gesellt. Sie schien über den Vorfall weder bestürzt, noch überrascht zu sein.
 
CL: Da musste ja so kommen!

Sareth war verblüfft.

Sa: Commander, wie meinen Sie das?
CL: Die Sicherheit dieses Schiffes hängt von einem Sicherheitschef ab, der einen zumindest halbkriminellen Hintergrund hat. Einem Sicherheitschef, der schon einmal exekutiert werden sollte.
Sa: Nun das ist Ihre Meinung. Und diese Meinung entspricht nicht den Tatsachen. Es entspricht aber den Tatsachen, dass man eine verschlüsselte Kommunikation zwischen Ihrem Privatquartier und unserem Rächer hier festgestellt hat.
CL: Wer sagt das?
 
Mort drückte Langtsar wortlos ein Padd in die Hand. Langtsar überflog den Inhalt und legte das Padd auf Sareths Schreibtisch.

CL: Phyleilaner unter sich. Und wer gibt Ihnen überhaupt das Recht, Caldred, die Kommunikationskanäle abzuhören?

Langtsars Blick richtete sich auf LaSalle.

CL: Ich möchte wetten, dass waren Sie. Und ich könnte mir sogar vorstellen, dass Sie für den ganzen Schlamassel verantwortlich sind.
 
Caldred schnaubte.

MC: Und was ist mit Albras? Er behauptet, Sie hätten von seinem Vorhaben gewusst. Sie wären Teil einer Bruderschaft „der Größe Phylleilas“.
CL: Der Mann lügt. Ich kenne Ihn nur deshalb, weil auch er Phyleilaner ist. Und ich bin ganz gewiss kein Mitglied einer Bruderschaft.

Mervin Albras begann zu lachen.
 
MA: Nein, bist Du nicht?. Glaubst Du. Du hast als Kind den Eid geschworen und willst Dich jetzt nicht mehr daran erinnern? Das ist witzig.
CL: Der Mann redet wirres Zeug.
Sa: Das Massaker.... von Tanrien IV.... Gerechtigkeit...das waren Hendricks Worte. Commander, wenn Sie etwas über ein Massaker wissen, dann reden Sie jetzt.
CL: Ich weiß nichts von einem Massaker und selbst wenn ich etwas wüsste, würde ich vor LaSalle nichts sagen.
 
LaSalle räusperte sich.
 
LS: Admiral t´Khellian, Sie erlauben, dass ich dem Commander ein wenig die Situation näher bringe?

Sareth nickte stumm.

LS: Danke. Commander Langtsar, Sie scheinen nicht begreifen zu wollen, in welcher Situation Sie sich befinden. Hendricks mag überlebt haben, aber sein XO hat umgehend Meldung über den Vorfall an Cairncross Büro gemacht. Und diese Meldung ging in Windeseile an den OBH der Sternenflotte. Und dieser hat mit Admiral t´Khellian soeben ein mehr als unangenehmes Gespräch geführt. Und wenn DeRaaf, welcher momentan in Urlaub ist, von der Sache erfährt, wird es für alle hier an Bord unangenehn.
CL: Dann sollte man einmal bei Ihnen anfangen, LaSalle.
LS: Sie begreifen es einfach nicht, was? Ein Attentat wird verübt, es wird etwas von einem Massaker gefaselt und Sie werden zumindest als Mitwisser genannt. Da diese Sache gravierende Auswirkung auf die Föderation haben kann, bin ich als Mitarbeiter der DIA nach § 422 A der Sicherheitsrichtlinien sogar befugt und auch Willens, bei der Aufklärung des Falls besondere Verfahrenswege zu beschreiten und weitere Gefahren für die Föderation zu neutralisieren, wenn es sein muss. Dies schließt auch potentiell gefährliche Personen ein. Sie Commander könnten so eine Person sein. Und wenn ich zu dem Schluss komme, dass Sie zu eine Gefahr für die Föderation sind, kann ich Sie, ohne richterlichen Beschluss, durch Mr. Caldred exekutieren lassen. Ist das klar?
CL: Das würden Sie nicht wagen.
 
Sareth atmete tief durch. Was dies einer von LaSalles Tricks, um Langtsar zu reden zu bringen, oder hatte er tatsächlich diese Möglichkeiten?

Sa: Ich würde nicht darauf wetten, Commander. Die DIA behandelt schließlich keine Geschwindigkeitsübertretungen.
CL: Sie LaSalle können mich mal!
LS: Ach, ist dem so, Commander?
 
LaSalle schlenderte zu einem kleinen Koffer, welchen er auf Sareths Schreibtisch gestellt hatte.

LS: Ich bin ja kein Freund solch plumper Methoden, aber etwas Antimaterie löst Zungen. Mr. Caldred, halten Sie sie fest.
MC: Mit dem größten Vergnügen.
Sa: LaSalle, Caldred, warten Sie. Commander, ich appelliere an Sie.

Langtsar stieß plötzlich ein langgezogenes Schluchzen aus und ließ sich auf den Boden sinken, wie ein Häufchen Elend dort sitzend. 

CL: Ich…..ich…na schön, ich rede.

Langtsars Stimme klang monoton und hatte alls kämpferische verloren.

LS: Wir sind ganz Ohr.
CL: Das Massaker von Tanrien IV. Etwa 1 Woche nach Beginn des Krieges…ich war damals noch ein Kind, wollten mein Onkel Rilon und ich in den Hügeln von Dillin, Bharskils beobachten.
LS: Die Hügel von Dillin befinden sich auf Tanrien IV?
CL: Ja. Ich lebte dort seit einigen Monaten. Mein….älterer Bruder Finnick studierte an der dortigen Akademie Taktik. Wir hatten gerade die Hügel über Xalic, der Hauptstadt von Tanrien IV erreicht, als ein Schiff wie aus dem nichts über der Stadt auftauchte und sie unter Feuer nahm. Phaserfeuer, Protonentorpedos, das gesamte Programm. Ich kann mich noch an jedes Detail erinnern. Und ich kann mich an den Namen des Schiffes erinnern. Groß und breit stand er auf der Untertassensektion des Schiffes: USS Grant.
Es gab über 50000 Tote. Darunter auch mein Bruder. Die wenigen Überlebenden zogen sich in die Berge zurück. Mein Onkel Rilos und Merv Albras Vater gründeten dann die Bruderschaft der Größe Phylleilas. Und ich und Albras wurden Soldaten in einem bereits verlorenen Krieg.
Sa: Wie alt waren Sie?
CL: 12. Ganze 12.
LS: Und was geschah dann?
CL: Wir verloren den Krieg, Phyleila wurde von der Föderation geschluckt.
Sa: Geschluckt? Das ist nicht wahr! Phyleila hat doch selbst um den Beitritt gebeten!
CL: Hätten wir, besetzt wie wir waren, eine andere Wahl gehabt? Nein. Aber die Bruderschaft konnte ihre Pläne anpassen Noch immer war das Ziel, eines Tages die Besatzung durch die Föderation zu beenden und Phyleila wieder zu einer Großmacht werden zu lassen. Ein völlig unrealistisches Ziel.
MA: WIR WERDEN ES ERREICHEN!
CL: Halt die Klappe Merv. Du warst schon immer ein Phantast.
MV: Und Du hast nie an die Bruderschaft geglaubt.
CL: Ich sah einen anderen Weg. Ich wollte nur eines: Rache für den Tod meines Bruders. Aber nicht durch die Hand eines Attentäters, sondern durch die Föderation selbst. Es war ein Schiff der Föderation, welches Xalic ausgelöscht hatte, also konnte ich den Urheber dieses Massakers nur in der Föderation finden.
LS: Also sind Sie in die Föderationsflotte eingetreten, um den Täter zu suchen.
CL: Ja und es hat mich in keinster Weise gewundert, dass über dieses Massaker keinerlei Aufzeichnungen zu finden waren. Es wurde alles vertuscht. Ich habe jahrelang weiter gesucht. Und ich hätte bis zu meiner Pesnionierung weiter gesucht. Ich schien keinen Erfolg zu haben. Ich kam nicht weiter. Vor 2 Monaten  hatte ich jedoch Informationen bekommen, dass ein Teil der Kommandoebene der USS Grant heute in Diensten der Sektorflotte von Athean steht. So war meine Versetzung hierher ein Glücksfall.
 
LaSalle gab ein paar brummende Geräusche von sich und tippte auf einem Padd herum.
 
LS: Mhmm….eine USS Grant war nie im Einsatz im Phyleila-Krieg.
CL: Woher wollen Sie das wissen?
LS: Ich war dabei, Gnädigste. Es gab aber ein Schiff namens Grant welches uns ständig Ärger machte. Daran kann ICH mich noch erinnern. Es gehörte zu einer nicht amtlichen Gruppe „privater“ Kriegsteilnehmer der„Federation Vigilant Volunteer Force“. Rassistische Marodeure, selbsternannte „Hüter der Föderation“ Sie waren der Meinung, die Flotte würde den Krieg nicht hart genug führen. Dieses Massaker würde gut in ihr Schema passen.
MA: Einen der Kerle haben wir ja schon einmal. Der wird sich sicherlich gut am Galgen machen.
MC: Noch ein Wort von Dir und ich verpasse Dir einen Knebel.
Sa: Commander Langtsar, Hendricks kann es nicht gewesen sein. Er war während des Kriegs gerade einmal 16 Jahre alt!
CL: Dann fragen Sie doch Cairncross. Er hat diese Kerle doch angestellt. Nehmen Sie diesen Verräter fest und lassen Sie LaSalle ihn ausquetschen.
Sa: Das werde ich gewiss nicht tun. Ich...muss nachdenken.
Mr. Caldred, lassen Sie Commander Langtsar in ihr Quartier bringen. Sie steht bis auf weiteres unter Arrest.
MC: Jawohl Mam.
Sa: Mr. LaSalle, eine Frage. Woher die Information, ich hätte mit dem OBH ein Gespräch gehabt?
LS: Hatten Sie nicht, Mam? Oh da habe ich mich wohl geirrt.
CL: Sie Teufel, Sie.
LS: Danke.
Sa: Also, ich werde das Geschehen hier jetzt dem OBH beichten müssen. Mr. LaSalle, versuchen Sie doch bitte noch etwas über diese USS Grant und das Massaker selbst, heraus zu finden. Eventuell gibt es tatsächlich Querverbindungen zu Cairncross.
LS: Wie Sie wünschen.

Während 2 SOs, die XO aus dem Raum führten, wandte sich Caldred an LaSalle.

MC: Sagen Sie Sir, was ist in diesem Koffer? Etwa wirklich Antimaterie?
LS: Nun, ich hatte den Koffer gerade zur Hand. Schauen Sie doch rein.

Mort öffnete vorsichtig das Köfferchen und sah einige bizzare Metallgegenstände und einen kleinen Topf.

MC: Was ist das?
 
Bevor LaSalle antworten konnte, meldet sich das Com.

<Lt. Edzardus an Führungspersonal. Bitte auf die Brücke. Wir haben die Tscherenkow gefunden>

LS: Das klingt interessant.
MC: Äh ja, Sir. Aber was…
LS: Ach ja, bei dem Werkzeug im Koffer handelt es sich um tamarianisches Besteck.
MC: OP-Besteck?
LS: Nein, Besteck zur Bonsai-Pflege.
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