Das Athean Komplott / Log 10 / LaSalle
#1
USS Picard/Strategielabor

LaSalle musste zugeben, dass diese Mission interessanter zu werden schien, als er gedacht hatte. Das Verschwinden der Tscherenkow war kein alltäglicher Fall.
Die Schiff war unterwegs von Bolarus nach Ilmoria, mit einem Zwischenstop auf Risa. Soweit , so gut. Aber nach dem ersten Sprung von Risa weg, hätte sie sich bei Nav-Boje CA44n melden müssen. Was niemals geschah. Dafür hatte sie sich dann bei einer Boje in einem anderen Sektor gemeldet: CY51Na. Nun gut, viele Wege führten nach Ilmoria und für Umwege waren die Schiffe der SSL bekannt.Das Schiff war aber auf der kurzen Strecke zwischen 2 Nav-Bojen von der Bildfläche verschwunden. Anzeichen für ein Versagen der Bojen oder eventuelle Manipulationen an ihnen waren keine zu erkennen, zumal sich andere Schiffe ja auch regulär registriert hatten. Im Holoscreen schwebte der Auszug aus Howys Analyse.
 
CY51Na --> 200467,2 USS Cannough --> Kurs 363.507 folgt gemeldetem Kurs
CY51Na --> 200468,8 USS© Tscherenkow --> Kurs 205.265 folgt gemeldetem Kurs
CY51Na --> 200478,6 VIGTS305 --> Kurs 205.261 folgt gemeldetem Kurs
CY53p--> 200501,2 VIGTS305 --> Kurs 205.261 folgt gemeldetem Kurs
CY53p--> 200501,2 IKS N´garough --> Kurs 343.041 folgt gemeldetem Kurs
Reg. Anfrage an CY53p für den Zeitraum 200467,2 - 200508 : Schiff USS© Tscherenkow NCCV 41325
CY53P: Keine Daten verfügbar, kein Kontakt im gegebenen Zeitraum
Kontaktrundfrage an Bojen Bereich CY5 ->Schiff USS© Tscherenkow NCCV 41325 für den Zeitraum ab 200467,2 bis-> aktuelle Sternzeit
CY53P --> Keine Daten verfügbar, kein Kontakt im gegebenen Zeitraum
CY53R -->  Keine Daten verfügbar, kein Kontakt im gegebenen Zeitraum
CY54A -->  Keine Daten verfügbar, kein Kontakt im gegebenen Zeitraum
 
.
.
C56Yx -->  Keine Daten verfügbar, kein Kontakt im gegebenen Zeitraum
 
 
Wenn es keine Daten von externen Quellen gab, was gaben dann die Archive her?
Lasalle fing bei der USS Tscherenkow selbst an.
Die USS Tscherenkow war eines der letzten noch in Dienst befindlichen Schiffe der Galaxy-Klasse. Die Originalkennung war NCC-41325 gewesen. Das Schiff hatte fast 20 Jahre unter dem Kommando von Captain Jalaba aí N´tekan gestanden, bevor es ausgemustert worden war. Vor 10 Jahren hatte Maurice Sendak, Gründer und Vorsitzender von Sendak Spacelines, das Schiff gekauft und zu einem Luxus-Kreuzfahrtschiff ‚mit Nostalgieflair‘ umgebaut. Dabei war alle militärische Hardware entfernt worden. Anstelle der Phaserbänke hatte man Laserprojektoren eingebaut, die ein farbenprächtiges Feuerwerk im All veranstalten konnten, aber sonst nichts weiter. Laser galten als harmlos im Raumfahrtbereich.Zwar wurden auch heute noch, im Zeitalter effizienter Phasersysteme, Laser als Waffen genutzt, doch gab es nur 2 Anlagen, bei denen Laser als Waffensystem montiert waren. Und bei diesen System handelte es sich ausschließlich um Backup-Systeme der planetaren Verteigungs-Phalanxen auf der Erde und auf Vulkan.Nur der sehr wirkungsvolle Navigationsdeflektor der Tscheremkow war von der ursprünglichen Ausstattung übrig geblieben
Das Schiff war also wohl genau das, was sie vorgab zu sein: Ein „Vergnügungsdampfer“.

Nächster Punkt war die Crew. Was gab es über sie zu wissen?
Kommandant der Tscherenkow war seit 2 Jahren Captain Jordan Hendricks. Ein bei seinen Crews äußerst beliebter und dazu noch hochdekorierter ehem. Offizier der Sternenflotte. Reporterin Holly Hunter hatte ihn einmal als den fähigsten Kommandanten seit Jean-Luc Picard bezeichnet. Er sei sogar mehr Picard gewesen, als Picard selbst.
Auf dem Holoscreen erschien das Bild eines durchtrainierten Mannes mittleren Alters mit einer wilden Mähne schwarzen Haares. „Conan der BlahBlah“ ging es LaSalle durch den Kopf. Er hatte Hendricks einmal bei einer Schulung getroffen. Das Problem war, dass Hendricks gerne redete, wenn auch recht geistreich, aber einfach zu viel. Und trotzdem hätte er es sicher zum Commodore gebracht, wäre er nicht vorher ausgeschieden. Angeblich weil er „etwas Ruhe“ brauchen würde. Nun, immerhin war der Job bei SSL wesentlich lukrativer als bei der Flotte.
Dann gab es da noch den XO des Schiffes. Ein Mann mit einem unmöglich langen Namen:
Sir Edward Henry Norman Geoffrey Montaugh, der Dritte, Earl of Chesterton, Sohn des Duke of Montaugh. Spitzname: der eitle Eddy oder bei der Crew der Tscherenrenkow „Captain Bligh Junior“
Laut den Personaldaten hatte Montaugh sich seine Raumfahrer-Erfahrung bei der Menkalinan Corp geholt und war dann, vor 4 Jahren, zu SSL gewechselt. Er galt als mürrischer, verschlossener , bei seiner Crew gefürchteter Offizier, welcher jedoch zu den Passagieren wohl die Höflichkeit selbst war.
Und dann gab es da noch den Grund für die ganze Aufregung. Der Grund, warum ein vermisstes Zivilschiff nicht von der FLEA sondern von der Sternenflotte gesucht wurde:
Jusuf Ibn’Shalat, 2. Maat an Bord der Tscherenkow und Sohn des Außenministers der Föderation. Jusuf, ein Absolvent der Sternenflottenakademie, war nach einem Abschluss mit Auszeichnung, nicht zur Sternenflotte gegangen, sondern führte sein Studium an der zivilen Akademie der Handelsbehörde FTA fort. In ein paar Jahren würde er dann wohl das Offizierspatent in der Tasche haben und eine zivile Laufbahn einschlagen, sehr zur Freude seines Vaters und wohl zum Ärger des OBH der Sternenflotte.
Gab es Verbindungen zwischen Cairncross und diesen drei, oder weiteren Crewmitgliedern der Tscherenkow? So wie es aussah nicht. Und doch war die Tscherenkow in diesem Gebiet verschwunden. Einem Gebiet, in dem sie eigentlich nichts zu suchen hatte.
Auch die Untersuchung weiterer Daten der Crew und der Passagiere förderte keine Verbindungen zum Athean-Sektor, oder zu Cairncross zu Tage.
Also begann LaSalle in der Vergangenheit der USS Tscherenkow zu suchen.
Während seiner Zeit bei der Sternenflotte waren Schiff und Crew für immerhin 14 Erstkontakte und 3 Systementdeckungen verantwortlich gewesen. Das Schiff war 2 Mal in Gefechte verwickelt gewesen: Einmal gegen eine Einheit des Dominions und einmal gegen ein Schiff des Maquis. Nichts Außergewöhnliches also. LaSalle unterzog nun auch die zugänglichen Logbücher der Tscherenkow einer Untersuchung. Nach hunderten von Einträgen fand sich nichts Besonderes, oder etwas doch? Nach dem letzten Array-Day der Tscherenkow auf SB23 fehlten 2 Tage im Logbuch. Konnte es hier einen Ansatzpunkt geben? Nun, es gab viele Gründe für das Fehlen von Logbucheinträgen. Also forschte LaSalle weiter nach; fand aber nur einige belanglose Vorfälle.Gab es irgendetwas bezüglich der ehem. Besatzung der Tscherenkow zu finden? Auch dies förderte zunächst nichts erhellendes zu Tage. Es gab lediglich den Vermerk eines 2nd Lt der Nachrichtenabteilung der Tscherenkow über ein Massaker auf Tanrien IV während des Phyleila-Krieges. Doch weitere Informationen waren nicht zu finden.
Ein Com-Meldung unterbrach LaSalles Forschungsarbeit. Commander Langtsar meldete sich.
 
CL: Commodore LaSalle, Sir. Sie wollten informiert werden, sobald wir in Sensorrreichweite des ersten Markers des Athean-Sektors uns befinden.
LS: Korrekt Commander.
CL: Wir sind in Reichweite.
LS: Ich komme auf die Brücke.
CL: Ich weiß zwar nicht, ob das notwendig ist, aber wie Sie wünschen, Sir.
 
Die Verbindung wurde beendet.
LaSalle musste grinsen. Ja, da hatte jemand gerade noch die Kurve gekriegt.
Zitieren


Gehe zu: