Projekt Brieftaube Log 7 Sareth
#1
*** USA / Roswell / 1957 ***

Aus dem kleinen Radio quäkte der neueste Hit von Buddy Holly. John "Bluebell" Penders drehte missmutig an der Senderwahl und angelte mit der anderen Hand nach einer neuen "Luckies". Der Ventilator an der Decke gab gequälte Geräusche von sich im verlorenen Kampf gegen die stickige Mittagsluft. Draußen flimmerte die Hitze über dem staubigen Wüstenboden.

Penders hatte vor einem Jahr den Job des Leiters des Forschungszentrums von Roswell, New Mexico, übernommen. Einerseits, um so weit wie möglich weg von seiner Ex zu kommen. Andererseits aus purer Neugier und Abenteuerlust, denn natürlich hatte er die Gerüchte gehört... Ebenso natürlich waren die Dokumente von damals längst unter Verschluss, der Wüstenboden mehrfach durchpflügt und sämtliche Leute, die dabei waren, unterdessen zu anderen geheimen Projekten versetzt. Sprich - sie waren unauffindbar. Penders blies Rauchwölkchen in die Luft. Sie schwebten dezent an einigen eingestaubten Fliegerfotos vorbei. Bisher hatte sich hier nichts weiter getan. Sie arbeiteten an ihren Spionageballons gegen die Kommies, beobachteten das Wetter und führten Testflüge durch. Routinearbeit.

Klar, wenn ich DIE wäre, würde ich hier auch nicht noch mal landen... lieber in L.A. oder so, wo was los ist.... Penders gähnte und versuchte erfolglos, sich auf den vor ihm liegenden Papierkram zu konzentrieren.

In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen. Noch bevor Penders losschnauzen konnte, es solle gefälligst angeklopft werden, stand Sgt. Weinstein vor seinem Schreibtisch. "Sir, sehen Sie mal," sprudelte der dürre, bebrillte Mann hervor. "Das hat Melrose gefunden, beim Ausschachten für die neuen Latrinen." Er legte eine längliche Kapsel auf den Tisch, die aussah wie eine überdimensionale Schrotpatrone. "Uns ist der Bohrer abgebrochen, als er drauf gestoßen ist. Keine Ahnung, was das für'n Material ist, und ich kenn' mich aus mit so was. Schließlich hab ich lange bei Ford--"

Penders wog das Objekt in der Hand und bugsierte die Zigarette in den anderen Mundwinkel. "Muss von einem der neuen Testballons sein," brummte er.

"Aber glauben Sie nicht auch, dass das--"

"Weinstein, SIE glauben doch nicht diesen Schwachsinn von den kleinen grünen Männchen?!"

"Äh, nein, natürlich nicht, Sir."

...

*** Roswell / 2436 ***

Die unterirdische Dependance der Sektion 31 war ein weitläufiges Labyrinth, dessen Ausmaße nicht einmal zu erahnen waren. Sareth fühlte sich auf unangenehme Weise in das Zentrum eines Spinnennetzes versetzt, als sie hier materialisiert war. Nun stand sie in einem funktionalen Raum mit momentan abgedunkelten -gesperrten - Holodisplays ringsum, der in bläuliches Licht getaucht war. Sie blickte auf die gewaltsam geöffnete Sondenkapsel und den daneben liegenden Kommunikator. "Und seither ist die Kapsel im Besitz der Sektion 31?"

Der neben ihr stehende grau gekleidete Agent machte eine abwägende Geste. "Nicht direkt. Ihren diversen Vorgängerorganisationen. Das ist kompliziert."

"Kompliziert" war in der vergangenen Stunde stets dann zum Einsatz gekommen, wenn er etwas nicht genau ausführen wollte. "Penders gab es an die Recon, die den Protokollen nach jahrelang versuchten, an den Inhalt zu kommen. Es gelang erst nach der Erfindung des Hochleistungslasers. Penders war damals Leiter von Project Bluebook und kurz vor der Rente. Nun, er sah das da", der Agent wies auf den Kommunikator, "und konnte eins und eins zusammenziehen."

Auf dem Schirm vor ihnen erschienen jetzt alte Fotografien, Filmausschnitte und Dokumente aus dem 20. Jahrhundert. Sareth erkannte Relikte diverser Zeitreisen von Sternenflottenpersonal, darunter jene der USS Enterprise unter Kirk und der USS Saipan. Trotz aller Vorsicht war das Sternenflottensymbol wohl einige Male vor die Linse einer Kamera geraten. "Das heißt also, seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert wusste Ihre ... Behörde Bescheid über die Möglichkeit von Zeitreisen?"

Der Agent nickte. Bei der herrschenden Beleuchtung schien es fast, als löse seine Gestalt sich in der Umgebung auf. Dann deaktivierte er den Schirm und das Kraftfeld, das die Kapsel und den Kommunikator umschloss. "Und es wurde intensiv geforscht, sie in die Tat umzusetzen." Er nahm den Kommunikator und legte ihn in ihre Hand. "Den beiliegenden Chip haben Sie ja bereits, Admiral."

Der Kommunikator Sokars, des Kommandanten der verschollenen Picard. Ein merkwürdiges Gefühl... Denn dieses Objekt hatte sich offenbar seit 1923 auf der Erde befunden, lange vor Gründung der Sternenflotte und lange vor Sokars Geburt... Aber das der Kommunikator hier war, das hieß auch, dass es der Crew gut ging und dass er ihr genau diese Nachricht hatte zukommen lassen WOLLEN.


*** San Francisco / Sareths Apartment ***

Charlie betrachtete den Kommunikator, den Sareth auf den Wohnzimmertisch platziert hatte.
"Ich fürchte, die Sektion benutzt dich, um ihre schmutzige Wäsche zu waschen."

"Hm... ein abtrünniger Agent mit krimineller Energie, um  eine temporale Katastrophe herbeizuführen ist eine zu große Gefahr. Ich muss seinen Kontakt in der Regierung finden."

"Wenn die Sektion das nicht schafft-"

"Nun, die TIA sitzt ihr im Nacken. Die alten Kompetenzstreitigkeiten." Sie trat zum Replikator und orderte zwei Tees.

"Meiner Meinung nach kann die TIA die Sektion ruhig hochnehmen. Da wären wir vielleicht in mancher Hinsicht besser dran." Charlie griff den Tee und lehnte sich zurück ins Sofa. "Das könnte dich deinen Posten kosten... mindestens."

"Das wäre ja nicht das erste Mal!" Sie lachte, aber die gewollte Leichtigkeit erstarb angesichts der Situation sofort. "Ich habe die temporalen Koordinaten der Picard im 20. Jahrhundert. Um das Schiff und seine Crew zurück zu bringen, bin ich bereit, dieses Risiko auf mich zu nehmen."

"Ein Pakt mit dem Teufel?"

"Charlie!" Sie seufzte. "Elemente, ich wünschte, ich könnte wieder an Bord eines Schiffes gehen und tun, was ein Sternenflottenoffizier eigentlich tun sollte, anstatt hier Verschwörer zu jagen!"

"Könnte es denn gelingen, die Picard heim zu holen?"

"Ich habe noch nicht alles durchgerechnet. Die Simulation, die ich heute nachmittag habe laufen lassen, war vielversprechend. Dr. Juravik von meinem Forschungsteam hatte auch einen dahin gehenden Vorschlag unterbreitet. Alles was wir brauchen, ist der Temporaltorpedo, mit dem wir den Marker setzen und die Nachricht übermitteln können."

---

(PS: Ich weiß nicht so genau, was Sareth aufdecken soll... bitte noch paar Hinweise geben, Danke)
[Bild: Sareth-neu.jpg]
Zitieren
#2
Es wird jetzt am Wochenende einen kurzen Plot geben, indem erklärt wird, was Sarteh aufdecken soll. Kurz gesagt: Es geht darum, mittels einer seit Jahren voran getriebenen Sezession , welche den Romulanern in Schuhe geschoben werden soll, die Allianz zu zerstören und die Föderation zu schwächen. Und jene, welche ihre Unabhängigkeit erreichen wollen, sind nicht jene, welche gerade sezessionistische Neigungen zeigen <fg>
[Bild: Signatur-Waltham.jpg]
Zitieren
#3
In INN News steht ein Post mit Anhaltspunkten. Mehr habe ich da noch nicht entwickelt.
[Bild: Signatur-Waltham.jpg]
Zitieren
#4
Vielen Dank! Klingt doch schon viel versprechend Ultragrins Wir müssen das dann irgendwie mit diesem flüchtigen Agenten mit dem Zeitreisewissen verknüpfen, den ich vor lauter Verzweiflung eingeführt habe. Oder soll ich da noch was rausnehmen bei mir?
[Bild: Sareth-neu.jpg]
Zitieren
#5
Also der flüchtige Agent bringt da noch Spannung rein. Und wenn Sareth das eigentliche Komplott aufdecken will, dann muss erst einmal etwas passieren. Und das kommt demnächst unter UFP. Was die Nachricht an die Picard betrifft, so gibt es ja eine Art Leuchtturm im Temporalkanal. Und da kommt einer der eigentlich verbotenen und bei der DIA unter Verschluss gehaltenen Temporalsprengkopf im Spiel. Alles was Sareth tun muss, ist „nur“ den Interimsleiter der DIA , eben LaSalle zu überreden, einen Sprengkopf heraus zu rücken. Und dann wird ja noch einer der Megaträger der 3.Flotte benötigt, um den Sprengkopf abzufeuern. Doch wie kann Sareth den Leiter der 3. Flotte, Admiral Tolwyn überzeugen, sie hier zu unterstützen?
[Bild: Signatur-Waltham.jpg]
Zitieren


Gehe zu: