Hinterhalt Log 22 / XO
#1
USS Picard / Brücke
 
Eine Einstellung der Feindseligkeit ist für uns BEIDE von Interesse, also deaktivieren Sie Ihre Waffen und lassen Sie uns reden."
 
Sokars Worte hingen minutenlang in der Luft. Dann meldete sich Walthers, der diensthabende Com-Offizier.
 
Wa: Sir, wir werden gerufen. Nur Audio.
So: Lassen Sie hören.
 
Die tiefe, krächzende Stimme jenes Reptoloiden war zu hören, welcher schon in Doktor D´Varos Aufzeichnung zu sehen gewesen war.
 
<Es gibt nichts zu reden. Entweder Sie übergeben das Schiff, oder wir werden Sie vernichten.>
 
Mit einem Knacken wurde der Kanal geschlossen. Sokar musste zugeben, dass allmählich so etwas wie Ärger in ihm aufstieg. Etwas Neues, ungewohntes.
 
So: Nun, man schein an Verhandlungen nicht interessiert zu sein. Vorschläge?
 
Vandenberg kratze sich am Kopf und blickte finster auf seine Konsole.
 
Va: Sie bezeichnen sich selbst als Krieger. Als die letzten ihrer Art. Solche Gruppen sind meist nur dann zugänglich, wenn ihr Gesprächspartner von ihnen nicht nur als gleichwertig, sondern auch als nützlich für die eigenen Interessen wahr genommen wird. Und das Ganze muss ehrenvoll ablaufen.
 
So: Korrekt. Wir stellen für sie derzeit nur eine Beute da.
Howy, welcher mittlerweile auf der Brücke aufgetaucht war, schüttelte den Kopf.
 
Ho: Stare.
So: Stare ?
Ho: Stare Sir. Star, der Vogel. Die Picard ist derzeit in der gleichen Situation wie ein Star, der seinen Schwarm verloren hat und sich mit einem Raubvogel herum schlagen muss.
 
Sokar blieb wie erstarrt stehen. Dann blickte er zu Vandenberg.
 
Ho: Was wäre, wenn aus einem Star und einem Raubvogel 2 Stare werden?
Vandenberg dachte eine Weile nach. Dann gab er ein mürrisches, aber überraschtes  Brummen von sich.
 
Va: Das käme auf einen Versuch an.
 
Sokar nickte langsam.
 
Va: Mr. Edzardus, ich gebe es ja nur ungern zu, aber bisweilen kennt Ihre Genialität keine Grenzen.
Ho: Ähm Danke Sir. Aber was habe ich denn so Geniales von mir gegeben?
Va: Ihre Vogelanalogie. Was machen Vögel, um sich gegen Räuber zu schützen?
Ho: Nun, sie bilden Schwärme.
Va: Was würde wohl passieren, wenn unserer Kontrahenten plötzlich mit einem Gegner konfrontiert werden würden, welcher sie einfach und ehrlos aus dem Universum wischen könnte, sie aber in Zusammenarbeit mit uns durchaus eine Chance hätten.
Ho: Tut sich nur die Preisfrage auf, woher ein solcher Gegner stammen soll.
 
Sokar blickte lange auf den Hauptschirm. Dann drehte er sich langsam zu Howy um.
 
So: Das Universum wird der Gegner sein. Es wird ein Gegner sein, den man mit Waffen nicht bekämpfen kann.
Ho: Ein Naturphänomen also. Doch wo soll das her kommen? In diesem Sektor gibt es weit und breit nichts, was uns auch nur annähernd gefährlich werden könnte.
So: Dann werden wir eben etwas hervorrufen, was so gefährlich ist, dass die Zusammenarbeit mit uns, die einzige Chance für diese Herrschaften darstellt.
Va: Mhm, wie wäre es mit einem temporalen Warpsturm.
So: Ein temporaler Warpsturm ist ein theoretisches Ereignis, welches in der Natur noch nie beobachtet wurde. Dazu muss ein Anomalie eines Warpfeldes mit einer massiven Freisetzung von Chronitonpartikeln einher gehen. Und das ist…..
 
Sokar  eilte zu einer Konsole.
 
So:….sogar möglich. Wenn wir einen unserer Torpedos mit einem Quantensprengkopf ausstatten könnten und dieser durch eine Chroniton-Quelle ergänzt wird, könnte man zumindest für Sensoren einen temporalen Warpsturm simulieren. Und da unsere Schildmatrix variabel ist, könnten wir beide Schiffe solange vor dem Sturm schützen, bis beide Schiff das Gebiet verlassen haben.
Ho: Aber wo sollen wir eine Chronitonenquelle her nehmen?
Va: Man könnte aus einem der Musterpuffer den Speicher ausbauen und die ihn so einstellen, dass ein Muster schlagartig zerfällt. Dabei werden Chronitonen frei.
So: Korrekt. Dies sollte für einen spektakulären Effekt sorgen.
Ho: Einen Effekt von dem nur wir wissen, dass er harmlos ist.
 
Nalae rümpfte die Nase.
 
Na: Bei diesem ach so genialen Plan gibt es nur ein Problem
So: Ich bin mir dessen bewusst Doktor. Die Vorbereitungen für so etwas benötigen Zeit. Des Weiteren würde der Start eines solchen Torpedos nicht unbemerkt bleiben.
Va: Sir, es gibt da gewisse Regularien, welche bei der Übergabe eines Schiffes zu beachten sind und durchzuführen sind. Zum Beispiel der Versand des Logbuchs.
So: Ganz recht.
Na: Wie lange würde denn die Modifikation eines Torpedos dauern?
So: 2 Stunden.
 
Nalae grinste böse.
 
Na: Es könnte da eine Vorschrift geben, dass vor Übergabe des Schiff alles kontaminierte Bio-Material von Bord geschafft werden muss.
Va: Natürlich in einem Torpedo.
Na: Natürlich.
So: Gut. Mr. Vandenberg, Sie und Mr. Tr´Kovath kümmern sich um den Musterpuffer. Mr. Caldred, laut Inventarliste haben wir noch einen Quantensprengkopf aus der Testphase des Schiffes. Setzen Sie ihn in einen Torpedo ein und bereiten Sie alles für die weiteren Modifikationen vor. Mr. Edzardus, berechnen Sie für den Torpedo eine Zielpositionm von der aus ein Sturm sich nähern könnte. Mr. Walthers, rufen Sie die Reptiloiden. Ich werde uns jetzt Zeit verschaffen und  die „Übergabemodalitäten“ verhandeln.
[Bild: Signatur-Waltham.jpg]
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