Sezession! Sezession? Log 1
#1
Athean Sektor / Athean Prime / Sillian City / Büro des Gouverneurs
 
Es war ein typischer Frühlingsnachmittag auf Athean Prime. Die Sonne schien vom Himmel, die Bevölkerung flanierte in den ausgedehnten Parkanlagen am Strand der Meeresbucht, im Yachthafen lagen einige Solarsegler und keine Wolke am Himmel störte den Blick auf die riesigen, orbitalen Dock-und Hafenanlagen, denen dieser Planet seinen Wohlstand verdanke. Den Hafenanlagen und auch den rohstoffreichen Monden um die 3 Planeten des Athean-Systems.
Der Athean-Sektor war hauptsächlich von Terranern, kurz nach dem Krieg gegen das Dominion, besiedelt worden. Athean  Prime selbst war eine reiche Welt. Sie gehörte zu den wohlhabendsten Planeten innerhalb der Föderation und der gesamte Sektor, mit seinen 38 Systemen und insgesamt 28 Milliarden Bewohnern lag in seinem Einkommen nicht weit hinter solchen „Kraftwerken“ der Föderation wie dem Sol-System oder dem Menkalinan-Cluster.
Doch so hell die Sonne vom Himmel strahlte, so finster waren jene Gedanken, welche die Stimmung im 120. Stockwerk des Sektorregierungs-Gebäudes verfinsterten.
Edwin Cairncross Hand wischte durch das Kontroll-Holo der Ambientergelung seines Büros. Das riesige Panoramafenster, mit Blick auf die Strandpromenade und den Strandpark wurde dunkel. So dunkel wie Cairncross Stimmung.
Gouverneur Edwin Cairncross war ein Vorzeige-Politiker: Mitglied der konservativen Partei FCM, skandalfrei, Förderer von Kunst und Kultur und zweifacher Familienvater. Kurzum ein Mensch, der von seinen Wählern geliebt und von der Presse, speziell von INN, eher gemieden wurde. Er war eben recht uninteressant gewesen. Bis vor ein paar Tagen. Da hatte er die neue Präsidentin der Föderation offen kritisiert und ihre Pläne zur Reform der Föderation als „unausgegorenen Blödsinn“ bezeichnet. Nun war die FCM noch nie ein Freund des Parteiprogramms der Federation Progress Party der Präsidentin gewesen, aber Cairncross Kritik war allgemeiner gewesen. Er bemängelte die Struktur der Föderation als Ganzes. Und gerade hatte ihm sein Sekretär, Ovid Warner neue Munition geliefert.
Cairncross Faust schlug krachend auf die Tischplatte des Schreibtisches.

EC: Das ist eine Ungeheuerlichkeit. Glaubt diese Präsidentin denn, die Föderation wäre ihr Privateigentum?

Warner nickte langsam.

OW: Sie haben ja schon immer gesagt, dass es in der Föderation keine Gerechtigkeit zwischen den Sektoren gibt. dass dem Phileila-Sektor Geld in den Hintern geblasen werde“ während einer der ältesten und bevölkerungsreichsten Sektoren der Föderation einfach vergessen wird. Subventionen bleiben aus, Mittel werden gestrichen und die Infrastruktur zerfällt immer schneller. Dies führt natürlich zur Abwanderung der Industrie, was man auf den Zentralwelten gekonnt ignoriert. Sie pochen auf Gleichbehandlung der Sektoren und sagten, dass es vielen Sektoren eventuell im romulanischen Reich besser gehen würde, als in der Föderation und dass es vor allem für die Randsektoren Zeit sei, ihre Position innerhalb der Föderation zu überdenken.
EC: Ovid, ich weiß was ich gesagt habe. Und dieser neuste Vorschlag der Präsidentin zeigt mir, dass ich nicht zu schwarz gesehen habe. Die Regierung der Föderation, sowie die Flottenleitung nach Bajor zu verlegen, als Zeichen der Solidarität, ist selbst als Idee schon gefährlich. Die Regierung der Föderation von der Welt weg zu verlegen, auf der sie gegründet wurde. Das ist selbst als Diskussionsanstoß, so wie die Präsidentin das ausgedrückt hat, schon Sprengstoff. Wenn die Verlegung wirklich durchgeführt wird, dann wird die Föderation implodieren. Das würde bis zum Bürgerkrieg gehen. Und ich habe kein gesteigertes Bedürfnis, das zu erleben.  Es wird Zeit.
OW: Sir, Sie wissen aber schon, was dies bedeutet?
EC: Allerdings. Hoffen wir, dass es ist nicht notwendig wird, aber treffen Sie bitte alle Vorbereitungen.
OW: Jawohl Sir.
Warner verließ eiligst das Büro. Cairncross warf sich in seinen Schreibtischsessel und aktivierte eine Com-Verbindung  zu seinem Vorzimmer.
 
EC: Miss D´Abo, seien Sie bitte so freundlich und machen mir eine Verbindung zum Oberkommandierenden der unabhängigen Sektorstreitkräfte, General Hackett, sowie zum Konsulat der KMC- Händlergilde unten in der Archer-Street.

Cairncross lief ein Schauer über den Rücken. Es hatte begonnen. War es noch aufzuhalten?

-------------------------------------------------------------------

Ortswechsel:
 
Erde / San Francisco / HQ der Sternenflotte / Büro des OBH

OBH Paul Sandford war jetzt 3 Monate im Amt. Er war der Nachfolger des Interims-OBH Doktor VanDorn, eines Zivilisten. Und jetzt musste Sandford, ehem. 3 Sterne-Admiral der Flotte, diesen Sauhaufen der sich Flotte nannte, wieder auf Kurs bringen. Wieder in Richtung Forschung, weg von dem rein militärischen. Und da waren solche Dinge, wie das Wiederauftauchen der USS Picard und die Nichteinladung t´Khellians zur Willkommensfeier der Picard, nicht gerade hilfreich.
Doch am unangenehmsten war das Erscheinen jenes Mannes, welcher am Fenster des OBH-Büros jetzt stand und intensiv seine antike Nickelbrille putzte: Felix DeRaaf, Verteidigungsminister der Föderation und damit Sandfords Vorgesetzter. Und immer wenn DeRaaf sich die Brille putzte, bedeutete dies Ärger. Und was DeRaaf Sandford soeben mitgeteilt hatte, könnte den OBH evtl. in Bedrängnis bringen.

DR: Das Verschwinden der USS Tscherenkow, einen der letzten noch im Dienst befindlichen Schiffe der Galaxy-Klasse in der Nähe des Athean-Sektors zieht Kreise. Nicht nur, dass das Schiff unter dem Kommando des bekannten und beliebten Captain Jordan Hendricks steht. Sie wissen ja, dass diese Holly Hunter ihn als den fähigsten Kommandanten seit Jean-Luc Picard bezeichnet hat. Nein, unglücklicherweise  befand sich an Bord der Tscherenkow auch noch der Sohn des Außenministers
Eigentlich sollte die Tscherenkow Handelsrouten in die KMC sondieren. Doch was hatte sie dann in  der Nähe des Athean-Sektors zu suchen? Die Regierung verlangt eine Untersuchung vor Ort durch ein hochrangiges Mitglied der Flotte und durch eine äußerst erfahrene Crew.

OBH Sandford räusperte sich.

PS: Nun Sir, Admiral Cunningham könnte das übernehmen
DR: Admiral Cunningham war in die Sache mit James Mabuntu verwickelt.
PS: Ja, der Verdacht war aber unbegründet.
DR: Niemand, der mit den unrühmlichen Vorgängen der letzten Monate in Verbindung gebracht wurde, darf eingesetzt werden. Die Präsidentin war dahin gehend sehr deutlich.
PS: Ähm nun Sir, hat die Präsidentin denn einen Wunschkandidaten?
DR: In der Tat, den hat sie. Admiral Sareth t´Khellian mit samt der ehem. Crew der USS Saipan, sofern diese Offiziere noch im Dienst sind.
PS: Nun Sir, bei allem notwendigen Respekt. Aber das wird unmöglich sein. Viele der Crewmitglieder haben feste Posten, oder die Flotte verlassen.
DR: Mister Sandford, ich habe eine hohe Meinung von Ihren Fähigkeiten. Ich bin mir sicher, dass Sie dieses Problem aus der Welt schaffen werden. Im Übrigen handelt es sich dabei nicht um einen Befehl der Präsidentin an t´Khellian, sondern um eine Bitte.
PS: Ich….verstehe.
DR: Also dann, Rückmeldung innerhalb von 4 Tagen an meinen neuen Stellvertreter.
PS: Ah…wer wäre das?
DR: Oh, Sie kennen ihn gut. Raymond DeValette.
PS: Wie Sie wünschen, Sir.
 
DeRaaf nickte kurz, dann wandte er sich um zum Gehen. An der Tür angelangt, drehte er sich noch einmal zu Sanderson um.
 
DR: Bevor ich es vergesse. Die Sternenflotte hat mich in den letzten Monaten mehrfach enttäuscht. Ich möchte nicht, dass dies noch einmal geschieht. Ich glaube, wir haben uns verstanden.
 
DeRaaf verließ das Büro.
[Bild: Signatur-Waltham.jpg]
Zitieren


Gehe zu: