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  Zwischenlog 20 - Lhoal
Geschrieben von: Sareth - Sat-Aug-2019, 06:06 PM - Forum: *** Spiegeluniversum *** - Keine Antworten

*** Auf der „Golden Empress“ ***

 
Lhoal hatte sich auf Erkundungstour durch das Schiff begeben, das ihn und seine Kameraden aufgesammelt hatte. Nach knapp zwei Tagen Schlaf am Stück und so viel an Essen und Wasser, wie man gewillt war, ihnen kostenlos abzugeben, fühlte er sich allmählich wieder besser.
Aus der Datenbank des Borgschiffes wusste er, dass es einen Waffenstillstandsvertrag zwischen Autokratie und Imperium gab – also würde man ihn und die übrigen Rihannsu nicht als Gefangene betrachten. Denn eines war ihm klar: die „Golden Empress“ flog in die falsche Richtung, gen Imperium. Und Lhoal wollte so schnell wie möglich zurück auf die Brücke eines Kampfkreuzers der Galae!

Kindergebrüll und streitende Stimmen in diversen Sprachen drangen zu ihm. Das Schiff war total überladen mit Flüchtlingen und zwielichtigen Händlern und sonstigen Spießgesellen, die entweder der Rechtlosigkeit und Hoffnungslosigkeit oder der Selbstjustiz im Niemandsland entkommen wollten. Sie hatten zum Teil ihre letzten Besitztümer irgendwelchen Schleppern in die gierigen Rachen geworfen, die sie über die Grenze ins Terranische Imperium bringen sollten. Die Terraner indes hatte so wenig wie die Rihannsu Ressourcen und Ambitionen, noch mehr hungrige Mäuler aufzunehmen. Beide Machtblöcke hatten nach dem Krieg gegen die Borg genug damit zu tun, die vorhandene Bevölkerung durch zu bringen und zu schützen. Die einzigen, die sich bereicherten, waren die Grenzposten... Die kassierten doppelt: von den Verzweifelten, und dann vom Staat für die Auslieferung.

„Herodes?! Aus!“

Die barsche menschliche Stimme klang von oberhalb der Galerie, wo auch ein paar Leute ihr behelfsmäßiges Lager aufgeschlagen hatten. Lhoal hörte das Hecheln eines großen Tieres und blieb halb auf der Treppe stehen. Seine rechte Hand zuckte zu seiner Hüfte – da erinnerte er sich mit einem Fluch, dass ihre Waffen eingezogen worden waren. Nun gut, er war auch mit bloßen Händen ein gefährlicher Gegner!

Der Rihanha stapfte vorwärts, wobei seine metallenen Schienbeinschützer ein leises Klirren wie bei einer mittelalterlichen Rüstung verursachten. Einen Moment später hatte er die Szenerie im Blick – ebenso wie zwanzig andere Schaulustige.

An der gegenüber liegenden Wand lehnte eine zerlumpte Rihanha mit kurzen hellen Haaren. Vor ihr saß mit gesträubtem Nackenfell ein grauschwarzes Untier und bleckte die Zähne unter der gekräuselten Nase.

Von einem der Quartiere näherte sich ein Zwerg von einem Terraner in einem sackartigen braunen Gewand. Lhoal glaubte sich zu erinnern, dass die Tracht irgendeiner dieser Bruderschaften der terranischen Religion gehörte, Leute, die die Rihannsu als Ausgeburten der Unterwelt betrachteten. Der ehemalige Kommandant der Spezialtruppen der Autokratie hegte wenige freundschaftliche Gefühle für derart hinterwäldlerisches Gelichter…

„Herodes! Bei Fuss!“

Der Hund zog sich zurück und der Terraner-Zwerg griff ihn am Halsband. „Lass diene Zähne von dem spitzohrigen Höllengezücht!“ Er machte das Kreuzzeichen über dem Hund und dann über sich selbst.

Lhoal grinste abschätzig. Diese Terraner! Gut, dass die Allianz mit ihnen endlich beendet ist!

Die hellhaarige Rihanha, die nicht ganz nüchtern zu sein schien, löste sich von der Wand und machte einen unsicheren Schritt vorwärts. „Eh, Alter!“ rief sie dem Kerl im Sackgewand zu, auf Terranisch, wie Lhoal feststellte. „Das nimmste zurück, das „Höllengezücht“! Ich bin getauft, so isses!“ Sie fummelte an ihrem Oberteil. Lhoal erwartete interessante Einblicke, aber statt dessen hielt sie plötzlich ein hölzernes Kreuz zwischen den Fingern.. „Hier, siehste! Getauft, vom Großinquisitor persönlich!“

Das schien das Interesse des Zwerges zu wecken. „Großinquisitor? LaSalle?“

Die Rihanha öffnete den Mund, schien sich aber im letzten Moment eines anderen zu besinnen und bedachte den Terraner mit einem mürrischen Blick und einem obszönen Spruch.

Lhoal hatte Gerüchte gehört über die abscheulichen Riten, die die Terraner Taufe nannten. Es hieß, die Leute wurden untergetaucht, bis sie zu ersticken drohten, und gezwungen, Blut zu trinken. Auch wenn er annahm, dass davon nicht alles stimmte und wusste, dass die Terraner ähnliche Horrorstories auch über die Bräuche der Rihannsu bereit hielten – eine Volksgenossin, die sowas mit sich machen ließ, verdiente sein Interesse nicht. Er stieg die Treppe wieder abwärts, mit dem Ziel, irgendwo was Alkoholisches aufzutreiben.

Hinter sich hörte er wieder die Stimme des Terraners und ein wütendes Kreischen der Rihanha, die beteuerte, irgendwen "nich gesehn zu haben". Naja, das ging ihn nichts an.

[Bild: lhoal-spiegel-neu.jpg]

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  Schmutzige Hände Log 5 - Dalok Rul
Geschrieben von: Dalok Rul - Sat-Aug-2019, 04:52 PM - Forum: *** UFP *** - Antworten (1)

NRPG: So, ich wage mal einen vorsichtigen Einstieg in die Gefilde der komplexeren politischen Verflechtungen hier bevor ich hier Fehler mache :[Bild: s_067.gif]

------

Ch'Rihan |Rul Estate 


Dalok Rul war zufrieden. Sehr zufrieden. Es konnte nicht besser laufen. Turan Tr'Kaleh war offensichtlich irgendwo auf Quo'Nos in der klingonischen Hölle verreckt, seine Reden schienen selbst beim Senat Gehör zu finden und außerdem plante er, zu expandieren. Die Masse an Verbündeten, die in der Föderation zu gewinnen waren, war nicht unerheblich, dachte man allein an die Strong Federation Party. Der Geschäftsmann fragte sich, warum er nicht eher auf diese Idee gekommen war.
Expansion war schließlich das Herzstück seines bisherigen Berufes gewesen – Geschäftemacherei und Politik unterschieden sich doch eigentlich nur marginal, ging es doch vor allem um Gewinn. Ob man nun Stimmen anhäufte oder Rendite, wo war da der Unterschied?
Der Senator war bestens informiert. Selbstverständlich hatte er seine Augen und Ohren überall. Informationen waren zuweilen mehr wert als goldgepresstes Latinum wenn es um Machterweiterung ging und genau diese war sein primäres Ziel. 
Seiner Meinung nach war der Föderationspräsident Dr. Rivsahshani ein inkompetenter Schwachkopf, dem die Balance zwischen seiner so genannten Demokratie und der Durchsetzung des Bündnisses mehr schlecht als recht gelang. 
Welcher Machthaber hatte es denn geschafft, mit der Etablierung demokratischer Rechte Kontrolle, Ordnung, Wohlstand und Frieden für sein Volk zu bewahren? Keiner, der ihm einfiel! Ganz besonders nicht dieser Tr'Kaleh.
Rul schnaubte.
Botschafterin T'Gamahal und der Attaché Tr'Vorkath waren offensichtlich nicht besonders begeistert von ihrer Konferenz zurückgekehrt, aber besonders der Attaché war im Zentrum von Ruls Interesse. Am wichtigsten Aber erschien Rul die Etablierung eines Kontaktes zu der geheimnisvollen Sektion 31, die offensichtlich genauso wenig begeistert von Tr'Kalehs und Dr. Rivsahshanis Plänen war wie er. Zweifelsohne wären sie ein mächtiger Verbündeter!
D'Rul saß an seinem Schreibtisch und knetete seine fleischigen Finger während er nachdachte, um schließlich sein Interkom zu bedienen und eine Nachricht aufzuzeichnen, die direkt an Tr'Vorkath herausgehen sollte.


Rul schlug ihm darin, in üblich schmierig-höflichem aber fordernden Tonfall vor, ein gemeinsames Treffen zu arrangieren, da er „offensichtliche Überschneidungen ihrer Interessengebiete“ festgestellt hatte.
Immerhin, dieser Mann vertrat die Galae, das Miltär. 
Rul war sich bewusst, dass er seine Wurstfinger noch niemals in dieses Gefilde augestreckt hatte und war sehr angetan von dem Gedanken, einige fruchtbare Verhandlungen mit Vertretern der Galae zu führen.
Ganz so wie immer war er vollkommen überzeugt davon, dass ihm dies gelingen würde.

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  Zwischenlog 19 - Nalae
Geschrieben von: Nalae D'Varo - Sat-Aug-2019, 03:02 PM - Forum: *** Spiegeluniversum *** - Keine Antworten

„Teamarbeit, das is nichtsss für mich! Hick!“

Nalae lehnte an der Bartheke einer völlig heruntegekommen Kaschemme einer sehr vergammelten Kolonie der romulanischen Autokratie, die sich auf einem äußerst öden und kleinen Mond befand.
„Darum habsch misch einfach hier absetzen lassen und jetz brauchichnschiff. Hick!“

Die Ärztin versuchte, den Rihanha neben ihr mit einem lasziven Blick zu bedenken, allerdings verfehlten ihre halb zugefallenen, grün unterlaufenen Augen diesen Zweck vollkommen.
Den Mann neben ihr schien das aber nicht zu stören, da er selbst nicht gerade nüchtern war.

„Ich hab da ein sehr großes, langes...Schiff im Hangar, Baby“, lallte er. 

„Wirklich jetz n Schiff oder was?“, antwortete Nalae und leerte ihr bereits leeres Schnapsglas.

„Ja, wirklich, ein ganz stattlicher Kahn is das“, entgegnete der Mann und rückte ein wenig näher.

„Also den würdi mir ja gerne mal ansseeehn, dein Kahn“, antwortete Nalae und versuchte sich auf die Füße zu stellen, was mit einigen Torklern mäßig erfolgreich gelang.

„Na dann komm mal mit, Baby“, antwortete der Rihanha und fasste Nalae am Arm.

Die Romulanerin torkelte mit dem Mann mit, der sie tatsächlich in ein Hangar führte, was allerdings einige Zeit in Anspruch nahm, da keiner von beiden noch richtig laufen konnte. 

„Naaa Baby, wassssagssu?“, fragte der Mann.

„Wunderschööön“, hauchte Nalae als sie einem kleinen Shuttle gegenüberstanden, dessen Legierung an einigen Stellen enorm abgeblättert war und einige stattliche Dellen und Kratzer aufwies.

„Wollen wir mal reingeeehn, hmmm?“, fragte der Rihanha, stützte sich mit einer Hand am Shuttle ab und setzte ein schmieriges Grinsen auf.
Noch bevor Nalae antworten konnte hatte er mit ein paar Mal Tippen auf dem Schaltpult die Flügeltüren des Shuttles geöffnet, die langsam nach oben glitten.

Nalae betrat das kleine Gefährt und flätzte sich auf die Vordersitze.

„Dasss nenni mal einen geiles Schiff, du!“, lallte sie und fuhr langsam mit der Hand über das Schaltpult, was den Rihanha einigermaßen zum Schwitzen brachte, als er sich zu Nalae gesellte und ihr so dicht auf die Pelle rückte wie er konnte.

„Naa Honey, sollisch disch mal sseigen wie man diesen langen Hebel bedient?“

„Oh ja, ssseig mir den langen Hebel!“, antwortete Nalae.

In dem Moment in dem der Mann sich an ihrem Oberteil zu schaffen machte, schnellte Nalaes Hand hinter ihrem Rücken hervor und und stieß eine diamantenscharfe Klinge mitten durch das Herz des Romulaners.
Grünes Blut sickerte auf die Sitze und floß in kleinen Rinnsalen darauf herunter.

„Danke für das Schiff, Volltrottel!“, sagte Nalae, vollkommen nüchtern wie sie tatsächlich war, und hievte den Körper ihres neuestem Mordopfers so schnell sie konnte aus dem Shuttle, sodass er mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufprallte.
Dann verschloss sie die Türen und startete den Antrieb.

In dieser verkommenen Kaschemme würde man möglicherweise mehr als zehn Minuten benötigen um die Leiche zu finden, aber sie wollte besser nichts riskieren!

Nalae wähnte sich in Sicherheit. Sie flog nun seit einer Stunde durch den Raum ohne, dass sie jemand verfolgte.
Nun, wenn man ehrlich war, es gab eigentlich keine Welt, in der man mehr Aufwand für die Ermittlungen eines Mordes an einer unbedeutenden Person betrieb als den kleinen Finger zu heben. So etwas gehörte im gesamten Quadranten zum Alltag und Nalae kannte keinen Ort, an dem es anders lief.

Sie stand auf und inspizierte den winzigen Frachraum des Shuttles.
Die Ärztin wusste nicht, ob sie enttäuscht oder begeistert sein sollte, als sie einen winzigen Nahrungsmittel-und Wasservorrat neben einem sehr stolzen Depot an verschiedenen Spirituosen vorfand.
„Es hätte weitaus schlechter sein können“, meinte sie dann und griff nach einer Flasche Fusel, deren Inhalt sie nie zuvor gesehen hatte.


Zwei Stunden später.

Auf der „GOLDEN EMPRESS“

„Noch ein Schiff? Normalerweise ist hier innerhalb von einer Woche nicht so viel Verkehrsaufkommen“, grunzte der Captain, der gerade erst eine Truppe aus einem kleinen, halb zerfallenen Borgschiff aufgenommen hatte.

„Soll mir egal sein“, meinte er. „Ich bin hier schließlich nicht die Wohlfart!“

Gerade als er zuende gesprochen hatte, erreichte sein Schiff ein Ruf, der unversehens über die gesamte Brücke hallte.

„Uuund am Hoooorizooont weeeeht der goldene T'Liiiiiiiiiiisss! Heee! Sind Sie ein Schiff!?“

„Was bei den heiligen Monden von Thrakis ist da los?!“, fragte der Captain die Person, von der das unerträgliche Gejaule kam.

„Ich brauch ein Schiiiiiff zum flieeegeeeeen!“, krähte die weibliche Stimme am anderen Ende der Leitung und ließ einen lauten Rülpser folgen.

„Das ist ja wohl unfassbar! Als ob ich hier jeden versoffenen Vollidioten an Bord lasse! So weit kommt es wohl noch!“

„Das wirssu ganz klar bereuhen, du verfetteter Thrai!“, lallte es jetzt sehr wütend.

Der Captain unterbrach den Kontakt jäh und setzte den Kurs ungehindert fort.

„Arschloch!“, fauchte Nalae und schaffte es trotz ihres sehr fragwürdigen Zustandes, das Shuttle zu wenden und dem Kurs der GOLDEN EMPRESS zu folgen.


„Sie scheint uns zu folgen, Captain“, meldete der Bolianer.

„Pah! Ein versoffenes Luder in einem völlig heruntergekommenen Shuttle sollte keine Gefahr für uns darstellen“, schnaubte der Captain. „Die wird wahrscheinlich bald mit dem nächsten Asteroiden kollidieren, da brauchen wir uns keine Gedanken zu machen.“

Nalae fragte sich wütend, wieso bei allen Dämonen der Hölle sie so betrunken war, nahm die Flasche des Gesöffs und beäugte sie mehrere Sekunden lang von allen Seiten um festzustellen, dass sie leer war.
Mit einem romulanischen Fluch warf sie die Pulle hinter sich, sodass sie an der Wand zerschellte. In diesem Moment meldete sich der Bordcomputer.

„Warnung! Das Energielevel erreicht einen kritischen Bereich! Warnung!“

„Fvadt!“ 

Nalae blinzelte, so als ob ihre Sicht dann weniger verschwommen würde, aber das große Schiff vor ihr erschien immer noch doppelt.

Sie schickte einen erneuten Hilferuf los, doch der Captain der Golden Empress schien sich stur zu stellen.

„Erst beleidigen und dann einen Notruf abesetzen, das habe ich gerne!“, brummte er spöttisch und verschränkte die Arme.

„Aber Captain, es könnte dem Ruf unserer Linie zuträglich werden und eventuell verfügt sie über monetäre Mittel“, wandte der erste Offizier ein.

„Sie ist zwar völlig betrunken, aber sie sterben zu lassen wäre vielleicht nicht die feine Art.“

„Nun gut, nun gut. Es wird für sie Strafe genug sein, wenn sie in ihrem Zustand die anderen Passagiere belästigt – ich glaube nicht, dass die Spaß verstehen!“




Wenn Herodes etwas nicht mochte, dann waren es Betrunkene. Und dass sich ein solches Exemplar näherte bemerkte der Hund bereits bevor es in die Sichtweite seines Herren gelangte.
So bildete er die Vorhut und verschwand langsam den Gang hinunter um die Ecke um ein lautes Knurren hören zu lassen.

„Du bist ein braver Hund! Du bist ein guter Hund! Ein braves Hündschen!“, hörte Anselmus eine heisere Frauenstimme quietschen als er sich dem Geschehen näherte. 

Nalae angelte verzweifelt in ihren Taschen angesichts des knurrenden, riesigen Hundes. Hatte sie vielleicht das Glück, noch irgendwo etwas Essbares bei sich zu tragen?
Ein sehr harter, sehr verknitterter und angeschmolzener Energieriegel gelangte zwischen ihre Finger. Sie brachte es nicht einmal fertig ihn aufzureißen und warf ihn einfach in Richtung von Herodes' Schnauze um sich dann umzudrehen und sofort wegzurennen – sofern man diese torkelnden, stolpernden Bewegungen als „Rennen“ bezeichnen konnte.

Dass dies die dümmste Idee war, die der Romulanerin hätte kommen können, wurde ihr klar, als sie die Pfoten des Hundes hinter sich hörte, die nur so über den Gang flogen.

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  Zwischenlog 18 Anselmus
Geschrieben von: Hohardus Edzardus - Fri-Aug-2019, 08:24 PM - Forum: *** Spiegeluniversum *** - Keine Antworten

==========  An Bord der GOLDEN EMPRESS ==========

Ok, der Name dieses Kahns hätte man mit einigem Wohlwollen als leichte Übertreibung für dieses Teil bezeichnen können.
In der leidigen Realität war sie eigentlich ein echter Seelenverkäufer, wie Anselmus schnell feststellen mußte.
Er hatte, als er den Namen des Schiffes hörte, mit dem er die Ehre hatte in Begleitung des Abtes zu reisen, wenigstens auf ein weiches Bett und einen ordentlichen Wein gehofft, aber Kabinen dieser Art gab es nur fünf.
In der einen wohnte der Captain und in der anderen der Abt. Wer in den anderen residierte, wußte Anselmus nicht.
Anselmus dagegen mußte im ‚Zwischendeck‘ leben und durfte noch nicht einmal in die richtige Kantine, die nur wenigen der zahlenden Passagiere vorbehalten war.
Er mußte mit dem vorlieb nehmen, was man den normalen Passagieren vorwarf im wahren Sinne des Wortes.
 
Andererseits konnte er sich ja eigentlich nicht beschweren, denn er war auf dem Weg zu einer Institution der Inquisition, wo er hoffte, etwas über den Aufenthalt Richard von Rabensteins zu erfahren.
Und das auch noch, ohne etwas dafür zu zahlen.
Und Herodes durfte auch mit, wobei dieser es noch schwerer hatte als sein Herrchen, denn es gab nichts extra für ihn.
Er mußte sich den Fraß mit seinem Herrchen teilen, was nicht gerade leicht war für einen Hund seiner Größe, der schon etwas Ordentliches zwischen die Kiefer brauchte.
Aber er war lange genug mit Anselmus zusammen, so daß er wußte, daß Schmahlhans derzeit der Küchenmeister war.
Und er hätte sich niemals beklagt, denn er wußte ebenso sicher, daß der Mönch auch noch sein letztes Stückchen Brot mit ihm teilen würde.
So lag er denn ruhig zu Anselmus Füßen und ließ sich kraulen. Geduldig wie immer.
Und auch Anselmus war sich ziemlich sicher, daß er die 2 Wochen Reisezeit schon irgendwie überstehen würde.
Und um sich die Zeit zu vertreiben, übte er sich tatsächlich mal wieder in meditativen Exerzizien.
 
Ab und zu durften die Zwischendeckpassagiere aber auch mal im Schiff herumlaufen und sogar die Brücke besichtigen.
Und etwa eine Woche im Flug war es Anselmus mal wieder vergönnt, der Brücke einen Besuch abzustatten, allerdings mußte Herodes zurückbleiben, was dieser gar nicht gerne duldete, denn er wollte sein Herrchen immer im Auge behalten, denn es gab genügend Dreckskerle, die dem an die Kutte wollten. Aber er fügte sich in den Befehl, wenn auch leise knurrend.
 
 
==========  Auf der Brücke der GOLDEN EMPRESS  ==========
Anselmus hatte sich im Hintergrund zu halten. Der 1. Offizier, ein riesiger Bolianer hatte ihn, kaum daß er die Brücke betreten hatte, erst einmal zur Schnecke gemacht, von wegen sinnfrei herumstehen oder blöd grinsen. Und da war es schon gut, daß Herodes nicht mit dabei war, denn der wäre diesem Kerl glatt an die Kehle gegangen.
 
Anselmus hatte eindeutig schon bessere Brücken gesehen.
Die hier sah aus, als ob man die Techniken von mindestens 25 verschiedenen Völkern nutzen würde.
War wahrscheinlich auch so.
Auf Terra hätte man das so ausgedrückt: ‚Aus jedem Dorf einen Hund‘.
 
Umso mehr bewunderte er ja irgendwo den Techniker, der in der Lage war, das Alles nicht nur zusammenzuschrauben, sondern auch noch laufen zu lassen.
Und auch die Crew sah nur bedingt so aus, wie Anselmus sie sich auf einem ordentlichen Passagierschiff vorgestellt hatte.
Ein buntes Gemisch von Völkern aus nahezu allen Quadranten der Galaxis.
Aber das war auf den Schiffen dieser Regionen eher normal. Raumleute, die auch noch halbwegs qualifiziert waren, waren verdammt selten, und so nahmen die Kapitäne nahezu jeden, der sich meldete.
 
Anselmus hatte sich in eine Ecke gedrückt, als der Navigator meldete:
„Captain, ich habe da ein Schiff in der Peilung, das hier mitten im Nichts nur mit Impuls fliegt. Deren WARP-Antrieb ist eindeutig offline, was darauf hindeutet, daß er kaputt ist.
Sollen wir denen unsere Hilfe anbieten?“
 
„Wozu? Sollen die doch selber zusehen, wie sie weiterkommen. Halten Sie Kurs!“
 
„Deren Lebenserhaltungssysteme sind aber auch schon am Ende. Wir sollten sie übernehmen, Sir.
Außerdem haben wir im Zwischendeck noch einige Kojen frei, und wir könnten sie also gegen Geld mitnehmen.“
 
„Aber nur, wenn die auch wirklich was haben, was wir gebrauchen können,“ grinste der Kapitän. „Aber das ist ja ein Borg-Schiff? Das könnte durchaus eine Falle sein.“
 
„Es gibt einige Lebensformen an Bord, aber Nichts deutet auf Borg hin, Sir.
Heutzutage sind seit den Borgkriegen viele derer Ex-Schiffe unterwegs, da sie billig zu bekommen waren und durchaus etwas aushielten.
Wir sollten uns mal bei denen umsehen, denn es gibt schon so Einiges, was wir dringend gebrauchen könnten.
Und unter den benötigten Ersatzteilen wäre auch Vieles, was aus Borgbeständen stammt, wie Sie ja selber wissen.
Außerdem können wir die Leute da drüben nun wirklich nicht da sitzen lassen.
Wir sind ja schließlich keine Piraten, sondern eine respektable Fluglinie. Die von ihrem guten Ruf lebt.“
 
Anselmus konnte nur mit Mühe einen Hustenanfall unterdrücken, als das Wort ‚respektabel‘ an seine Lauscher drang, aber er konnte dem Navigator nur zustimmen, denn solange man kein Pirat war, konnte man die Leute da drüben nicht sitzen lassen, schließlich konnte man ja selber auch mal in eine solche Situation geraten, und in den Kneipen der Raumhäfen würde sich so etwas gar nicht gut machen, und dann würde überhaupt Niemand mehr anheuern wollen, was sicherlich auch nicht im Interesse dieser Luxus-Linie war.
 
Das sah sogar der Captain ein: „Rufen Sie sie!“
 
Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes, der ganz sicher kein Borg war, wie alle erleichtert feststellten:
„Ich bin Captain Lhoal von der Galae Rihanna, haben Sie unseren Notruf empfangen? Wie Sie sehen ist unser Schiff leider havariert, und ohne Warp-Antrieb werden wir hier verhungern, wenn Sie uns nicht helfen. Wir können ihn auch nicht mehr reparieren, so daß wir das Schiff aufgeben müssen.
Sollten Sie uns auf Ihrem Schiff mitnehmen, wo immer es auch hingeht, würden wir Sie mit Technik bezahlen, denn außer dem Warp-Antrieb haben wir viele wertvolle technische Geräte an Bord, die wir Ihnen gerne überlassen.
Sie können sich nach Herzenslust bedienen.“
 
„Der Captain nickte: „Ihren Notruf haben wir leider nicht empfangen, aber wir werden Sie an Bord nehmen. Haben Sie ein Shuttle?“
 
Lhoal nickte.
 
„Gut. Landen Sie Ihr Schiff in unserer Halle und bleiben Sie an Bord, solange, bis wir Ihnen die Erlaubnis geben, auszusteigen.
Und bringen Sie keine Waffen mit, was auch immer.“
 
„Natürlich,“ erwidert Lhoal. „Wir danken Ihnen sehr, denn das war im sprichwörtlichen Sinn Rettung in höchster Not.“
 
Der Captain wandte sich an seinen 1. Offizier: „Truba, stellen Sie eine Gruppe zusammen, zu der auch unser Ingenieur gehört, denn der muß ja entscheiden, was wir brauchen können und ob die Komponenten es überhaupt wert sind, daß wir hier stoppen.“
Gleichzeitig kratzte er sich am Kopf, denn er hatte das unruhige Gefühl, einen der Männer, die neben Lhoal gestanden hatten, schon einmal irgendwo gesehen zu haben.
Aber die Milchstraße war groß und es gab viele Raumhäfen und noch mehr Spelunken, wo er den schon einmal getroffen haben konnte. Aber es schien keine unmittelbare Gefahr von denen da drüben auszugehen.
 
Zu seinem Sicherheitsmann fügte er noch hinzu: „Sorgen Sie dafür, daß diese Truppe ganz hinten in den letzten Kabinen einquartiert wird, denn da können wir den Zugang absperren. Ich habe keine Lust, mich irgendwann einmal überraschen zu lassen von diesen Herrschaften.“
 
„Eye, eye, Sir!“
 
Dabei fiel Anselmus ein, daß er damit mit diesen Typen den gleichen Flur bewohnte, denn auch seine Kabine, die er sich mit drei weiteren Passagieren teilte, lag im beschriebenen Teil des Schiffes.
Na, vielleicht konnte das ja etwas Abwechslung in den langweiligen Alltag bringen, denn immerhin hatten sie noch eine gute Woche zu fliegen, wenn Alles gut ging.
Irgendwie hing ihm das Meditieren und die contemplativen Übungen langsam zum Hals raus, und es war schon soweit, daß er nahezu jede Nacht von vielen Gläsern Rotwein träumte, und er war sich sicher, daß es Herodes nicht besser ging, nur daß der sicherlich immer einen riesigen Berg herrlicher Knochen mit viel Fleisch dran vor sich sah.
 
 
==========  Etwa 2 Stunden später  ==========
 
Die GOLDEN EMPRESS war wieder auf Kurs gegangen.
Es hatte sich herausgestellt, daß es durchaus einige Komponenten auf dem Borgschiff gab, die man gut gebrauchen konnte, so daß der Captain und Eigner dieses Schiffes durchaus zufrieden war.
Man überließ das Schiff sich selber und setzte den Kurs fort in Richtung Epsilon Eridani 4.
 
Das Shuttle des Havaristen lag in der Bai und man hatte die fremde Besatzung Einer nach dem Anderen aussteigen lassen, sie sehr sorgfältig gescant nach Waffen und sonstigen nicht gerne gesehenen Dingen, aber da sie nichts gefunden hatten, waren sie in ihre Quartiere gebracht worden, wo die Männer erst einmal etwas zu essen und zu trinken bekamen.
Und beschweren taten die sich auch nicht, denn Anselmus konnte nichts vernehmen, obwohl er die Tür zum Gang aufgelassen hatte.
Er forderte Herodes auf, mit ihm zu kommen, und ging auf den Gang hinaus, wo er so tat, als ob er mit dem Hund spielen oder trainieren wollte, machte dabei aber ganz lange Ohren, aber auch jetzt war es totenstill.
Möglicherweise pennten die alle erst mal?
 
Na ja, er wußte nicht, was die schon hinter sich hatten, aber es wäre schon verständlich gewesen, wenn die erst mal eine Mütze voll Schlaf nahmen.
Es würden sich noch genug Gelegenheiten ergeben, mit denen zu sprechen und Informationen zu bekommen, denn Eines hatte unser Mönch gelernt: Informationen waren fast wichtiger zum Selbsterhalt als Essen und Trinken.

[Bild: anselmus2.jpg]

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  Zwischenlog 17 - Richard
Geschrieben von: Richard von Rabenstein - Fri-Aug-2019, 12:03 PM - Forum: *** Spiegeluniversum *** - Keine Antworten

*** Auf dem Mafiosischiff Clover 13 ***

Trotz mehrerer intensiver 'Sitzungen' war Galub noch immer nicht hundertprozentig überzeugt, dass der Flug nach Epsilon Eridani in ein 'von allen Göttern der Galaxis verlassenes Büchergrab', wie er das Archiv zu nennen pflegte, eine gute Idee war. "Wir müssten durch den Carillon-Expanse, oder durch terranisches Gebiet, und wenn wir da überhaupt über die Grenze kommen, ist dort 'n Kopfgeld auf mich ausgesetzt," sagte das oktopoide Wesen zum wiederholten Male.

Nun, was glaubst du, das auf mich ausgesetzt ist, du ungäubiger Schleimbeutel? antwortete ihm Richard in Gedanken. Dagegen ist das Preisgeld für deinen hässlichen Kopf sicher zu vernachlässigen. "Wir fliegen durch den Expanse."

Galub rülpste und spielte mit einem kleinen Datenchip. "Da wimmelt es von Schrott und Strahlung und was weiß ich noch. Da kommen wir nicht durch ohne 'n Upgrade in der Nav-Sensorik. Und 'n neuen Nav gleich  mit, hehe, K'Moraq säuft zu viel." Galub streckte Richard den Datenchip entgegen. "Aber das hier, mein Freund, das spricht dagegen! Das ist nämlich mein Kontobuch, sozusagen, hehe. Und nach dem Verlustgeschäft mit den Borgkomponenten---"

Heilige Dreifaltigkeit, nicht DAS schon wieder! "Galub!" Der Inquisitor legte die rechte Hand auf den Tentakel mit dem Chip und bemerkte schaudernd, dass er seine Handschuhe in der Kabine vergessen hatte. Das durfte nicht noch mal passieren! "Galub, du bist ein guter Geschäftsmann, ein Stratege..."

"Jahahh, klar, hab ich schon immer gesagt, aber die Zeiten--"

"Die Zeiten sagen dir jetzt, wie du an eine exzellente Transaktion... ähm, einen guten Deal, für neue Sensoren und Software kommst."

"Jaha... Ja?" Galub blinzelte mit mehreren seiner Augen.

"Du hast doch bei unserem letzten Zwischenstop eine Ladung Benoxid-7 ... mitgenommen, von dem liegen gebliebenen Polizeigleiter."

"Ja, man muss ja auch mal bisschen Spaß haben in der Blechbüchse hier! Ich bin guter Laune, ich geb dir was ab von dem Stoff und dann feiern wir alle zusammen!"

Gott behüte! "Du wirst die Drogen auf Mora Prime verkaufen - wie ich gehört habe, ist dort ein berühmtes Vergnügungsressort, nicht weit abgelegen von der Route nach Epsilon Eridani."
Irgendwie mussten sich ja die Stunden auszahlen, die er sich mit den Sternenkarten und endlosen Geschwafel der klingonischen Navigatorin herum geplagt hatte. Über den ominösen Planeten, der im Holo seines Amtsringes erwähnt wurde, war leider vorerst nichts zu erfahren gewesen.

"Mora Prime? Dort gibt man Geld aus, macht aber keines."

"Aus der Vergnügungssucht Anderer ist IMMER Gewinn zu schlagen, Galub. Und da du eher umsonst an das Benoxid-7 gekommen bist, verkaufst du es auf Mora Prime zum Discountpreis..."

"Val, an dir ist ein Ferengi verloren gegangen! Was hast du eigentlich früher gemacht, vor dem Krieg?!"

".... Und für den Gewinn besorgst du auf dem Schwarzmarkt des Solmaraussenpostens die notwendigen Upgrades."

Galub gluckste und blubberte vor sich hin, nippte mehrfach an seinem Drink und klopfte immer wieder mit seinem Datenchip auf die zernarbte Tischplatte. Man sah ihm förmlich an, wie er den Rest seines Hirns in Bewegung setzte. "Naaa gut," sagte er dann langsam. "Was hälst du davon, wenn ich dich mit den Verhandlungen betraue, hehe? Vielleicht schlägst du mir noch ein paar Credits raus?"

Du willst das Problem mit den lokalen Drogendealern auf mich abwälzen? Nein danke. " Ich bin ich nicht entfernt ein so erfahrener Geschäftsmann wie du."


*** Eine Woche später / Clover 13 angedockt am Solmar-Aussenposten ***

Durch das Fenster in der Kantine war der südliche Teil des alten terranischen Aussenpostens zu sehen; selbst das alte Emblem des Imperiums hatte Krieg und Vernachlässigung getrotzt und prangte noch an einem Andockstutzen. Ein Graffitisprayer hatte es allerdings mit seinem Werbetag besprüht. Etwas weiter nördlich war einer der illegal angebauten Dockingports zu sehen, grob zusammen gelötet, mit wirr herum hängenden Kabelbündeln und einem unterdessen schon wieder halb abgerissenen Solarzellenpaneel. Soweit man wusste, war der jetzige Inhaber der Station irgendein imperialer Ex-Offizier, der sich Solmar mit Waffengewalt unter den Nagel gerissen hatte. Die Station war einer der wenigen Orte, wo aus dunklen Kanälen noch seltene Ersatzteile zu haben waren, und außerdem ein Umschlagplatz für Lustsklaven aller Rassen und aller Geschlechtsvariationen.

Richard, der durch das fast leere Schiff bis zur Kantine geschlendert war und sich nun die triste Szenerie sowohl innen als auch außerhalb betrachtete, hoffte, dass Galub und seine Truppe das Geld auch wirklich in die Hard- und Softwareupgrades investierten und nicht irgendwo anders... Aber er selbst kannte sich nicht in den benötigten Teilen aus und außerdem war es zu riskant, sein Gesicht hier zu zeigen, so nah am Imperium auf einer Station, die Kontakte nach jenseits der Grenzen hatte.

LaSalle lässt mein Bild wahrscheinlich überall zirkulieren...

Schritte näherten sich, ein Humanoide, der Gangart nach zu urteilen. Im nächsten Moment war aber auch Galubs Schlurfen und die blubbernde Stimme aus seinem Sprachsynthesizer zu hören. Dann ein hohes Quiecken und ein noch lauteres Glucksen und Blubbern. Richard überkam eine düstere Ahnung, die sich im nächsten Moment bewahrheitete: Galub platschte vorwärts, einen der Tentakel um ein weibliches Wesen geschlängelt, dess Aufzug keinen Zweifel daran ließ, dass sie KEINE Navigatorin war.

Maledicta voluptas!!!

"Val!" Galub war auch nicht mehr ganz nüchtern. "Ich muss dir dddanken!"

"Was ist mit den Upgrades?" Er versuchte so neutral wie möglich zu klingen, obwohl er innerlich kochte.

"Ahh, keine Sorge, die in... insa.. na, K'Moraq kümmert sich um die, jedenfalls. Denk doch nich' immer nur an dddie Arbeit, Mann!" Galub löste den Tentakel von seiner Begleiterin und schubste sie gegen den Inquisitor. Das Wesen, dessen Körpertemperatur zu kühl war um ein Mensch zu sein, obwohl sie so aussah, kicherte.

"Jaaa, Galub hat heut seinen großmütigen Tag! ... Was soll ich sagen, ihr passt ssssuper zusssammen, hehe."

Richard war klar, dass er sich einen diplomatischen Faux Pas in dieser Situation nicht erlauben konnte - schließlich brauchte er Galubs Schiff, und damit leider auch Galub und alles, was Widerliches in seinem Gefolge war. Also formulierte er einen höflichen Dank, den der davon schlurfende, leise im Suff blubbernde Oktopoide nicht mehr richtig mitbekam, und bugsierte seine unwillkommene Begleiterin in Richtug seines Quartiers.


*** Richards Quartier ***

"Verstehst du, was ich sage?"

Die Frau nickte und lächelte. "Spezielle Wünsche, mein Süßer?"

"Setz dich dort auf den Hocker."

Sie ließ sich lasziv auf dem abgeschabten Metallmöbel nieder und drapierte ihre Beine übereinander. "Stehst du nicht so auf Menschenfrauen?" Sie spielte an ihrem extravaganten Collier. "Ich kann auch was anderes... wie du willst." Als bewege sich eine Welle über ihr Äußeres, zerschmolzen ihre Gesichtszüge plötzlich und verwandelten sich in etwas Reptiloides. "Besser so? Oder noch exotischer?

Richard starrte sie fasziniert an.

"Hab auch Klingonin im Programm... und dein Boss hat alles im Voraus geblecht, der Schatz!"

"Was ist das? Um deinen Hals?"

"HIF - Holographic Imaging Filter. Geiles Teil. Ich --"

"Sind auch männliche Charaktere im Programm?"

Sie kicherte. "Nee, also bei mir nicht. Tut mir leid."

"Aber man kann die HIFs entsprechend programmieren?"

"Ja, klar, die kann man programmieren mit allem möglichen, kostet halt. Ich hab so vier Möglichkeiten, und Crossovers natürlich. Soll ich mal vorführen?"

"Ich kaufe das HIF."

"Äh - was?" Ihr Lächeln fror ein und sie starrte Richard perplex an.

Er wandte sich um und holte aus einer Kassette unter der Matratze fünf Streifen Platinum, der Anteil, den ihm Galub aus dem Drogengeschäft abgetreten hatte. "Das reicht?"
Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es mehr als genug. Mit leicht zitternden Händen fingerte sie den Verschluss auf und reichte ihm das 'Schmuckstück'.
"Und jetzt zeig mir, wie es funktioniert!"

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  Zwischenlog 16 - Sokar / Lhoal
Geschrieben von: Sokar - Thu-Aug-2019, 03:36 PM - Forum: *** Spiegeluniversum *** - Keine Antworten

*** Auf dem ehemaligen Borgschiff ***

Karatek hatte es geschafft, den Antrieb des borgifizierten kleinen Schiffes auf 5-fachen Impuls zu erhöhen, aber der Warpantrieb blieb nach einem kurzen Einsatz offline. Eine Inspektion hatte ergeben, dass die Dilithiumkristalle wohl aufgrund nicht vorhandener Wartung durch die Borg zerfallen waren. An eine Rekristallisierung war unter den vorhandenen Umständen nicht zu denken. Was bedeutete, dass die Flüchtlinge dem Tod durch Hunger und Verdursten entgegenkrochen.

Die Replikatoren waren zwar funktionstüchtig, aber ohne Rohmaterialien konnten auch sie nichts herstellen. Gestern hatte einer der Flüchtlinge bemerkt, dass man wohl die Borg zu früh aus der Luftschleuse entsorgt hatte. Nun - Sokar musste dem zustimmen, aber sich jetzt darüber zu streiten brachte ihnen kein Krümel Nahrung und keinen Tropfen Wasser.

Der Vulkanier hockte auf dem Boden - Sitzgelegenheiten gab es ja keine mehr - auf der Brücke und stellte im Geiste wechselnde Muster zwischen den Beleuchtungselementen an der Decke her.  Irgendwo weiter hinten im Schiff brüllten sich zwei Leute an und etwas klirrte und krachte. Erzwungene Untätigkeit, Hunger und Durst bei einer Gruppe brutalisierter und psychotischer Ex-Gefangener konnte in einer Katastrophe enden, darüber machte sich Sokar keine Illusionen. Er besaß noch immer seine selbst gefertigte Projektilwaffe mit zwei Schuss - besser als Nichts. Dennoch wagte er kaum ein Auge zu schließen und die Situation für einige Zeit außer Beobachtung zu lassen.

Wann kommt endlich ein Schiff vorbei in dieser verfluchten Einöde? Wie lange können wir noch durchhalten? Wie lange kann ich durchhalten?

Das infernalische Gebrüll kam näher und beendete Sokars sich im Kreis drehende Überlegungen. Er erhob sich, alle Muskeln angespannt, die rechte Hand um seine behelfsmäßige Waffe geschlossen.

Aber der Mann der auf die Brücke gestürmt kam, hatte keine Augen für ihn, nur für Lhoal tr'Khellian, der auf zwei übereinandergestapelten Kisten am Platz des Kommandanten saß. "Du Drecksack! Wegen dir verrecken wir alle!" geiferte er. "Du hast uns auf diesen Schrottkahn gelockt!"

Tr'Khellian war hoch geschnellt, hatte den Angriff mit einer raschen Armbewegung geblockt und den Gegner an seinen ledernen Waffengurten gepackt.

"Du bist schuld, dass wir alle verrecken!" Die Faust des Angreifers krachte gegen Lhoals Halbmaske, er heulte auf und versuchte sich mit Tritten zu befreien, während Lhoal ihm den Arm auf den Rücken drehte.

"Ihr alle wisst es!" kreischte der Angreifer, "ihr alle wisst es!"

Sokar sah, wie sich Gestalten im Zwielicht näher bewegten; in dieser Beleuchtung, halb nackt und blass sahen sie alle aus, als wären sie schon tot, ging ihm durch den Kopf. Und dann: Sind wir womöglich schon tot und das ist die ewige Hölle, von der die Inquisition immer gefaselt hat? ... Nein, das ist Nonsens. Ich drehe auch schon durch.... Ich muss mich konzentrieren...

Die beiden Kontrahenten landeten mit einem Krachen die vier Stufen unterhalb des Kommandopodestes auf dem Deck. Blut spritzte auf die Gaffer und einer der Leute leckte sich die Lippen.

Nein, tot sind wir nicht... aber Tiere... ausgehungerte Tiere in der Arena...

Plötzlich, inmitten der dumpfen Geräusche von Schlägen und Tritten, dem Brüllen und Stöhnen - ein leises, knirschendes Knacken. Und dann war es still.

Lhoal löste die Hände vom Hals seines Kontrahenten und stand langsam auf, bemüht, keinerlei Schwäche zu zeigen. "So... noch jemand, der an meinem Kommandostil ... was auszusetzen hat? ... Gut."  Er klopfte leicht mit der Fußspitze auf den Toten. "Danke - du hälst uns ein paar Tage länger am Leben."

Die Anwesenden zerstreuten sich. Lediglich Sokar blieb, wo er war, da es ihm überall an Bord gleich gefährlich erschien. Aus dem Schatten eines Schottrahmens folgten sein Blick  Tr'Khellian, der die Stufen zu seinem "Command-Chair" hoch humpelte und sich dann auf die Kisten fallen lies. Für einige Zeit war nur das Surren und Brummen der Maschinen und ihr Atmen zu hören.

"Du! Vulkanier!"

Natürlich war er nicht unbemerkt geblieben. Dieser Rihanha wäre längst nicht mehr am Leben, wenn er seine Umgebung so schlecht im Auge behalten würde! Sokars Hand wanderte wieder in die Falten seines Umhangs und griff die Waffe, während er ins Licht der Deckenstrahler trat. Hatte ihr Kommandant beschlossen, dass NOCH ein wenig Rohmaterie im Recycler--

"Was sagt deine Logik zu all dem hier?" Lhoal machte eine ausgreifende Handbewegung. "Und all dem anderen verdammten Mist in diesem verdammten Universum?!"

Die Frage überraschte ihn einigermaßen. "Ich war nie ein Anhänger der Logik," antwortete Sokar schließlich.

Lhoal lachte ein schauerliches Lachen und dem Vulkanier kam zu Bewusstsein, wie aberwitzig ihre Situation ja auch war. Wie aberwitzig und ausweglos. Wie absolut unlogisch.

Abrupt verstummte Lhoal und starrte düster auf das verzerrte Spiegelbild, dass ihm aus einem der metallenen Wandpaneele entgegen sah. "Der Mann war einer meiner besten Kameraden..." murmelte er und wandte sich dann wieder Sokar zu. "Das einzige Gesetz des Universums ist der Tod. Überall..." Er griff dann die Flasche, die an der unteren Kiste angekettet war und die noch ein wenig von dem gesammelten Kondenswasser enthielt.

Ein viertel Liter mutmaßte Sokar. Ein ganzer viertel Liter kostbare Flüssigkeit! Und was tat dieser Irre? Er wusch sich das Gesicht - oder versuchte zumindest, die Kruste aus Blut und Dreck zu entfernen.

"Da drüben, ist das ein Plasmaschneider? Gib ihn mir!"

Sokar war unbehaglich, aber er händigte dem Rihanha das schmale Werkzeug aus. Zu seiner Überraschung begann Lhoal, sich vorsichtig die verfilzten Haare abzuschneiden.

...

Es dauerte einen Moment, ehe die beiden Männer auf der Brücke realisierten, dass das enervierende Geräusch von der Navigationskonsole kam und der Annäherungsalarm war. "Ein Schiff!" krächzte Lhoal.

Oder ein Meteor. Oder ein Stück Weltraumschrott. Gestern hatten sie zwei ihrer Leute tot gefunden, entweder Wassermangel oder irgendeine Infektion.

Sie starrten beide auf die fremden Anzeigen der Konsole. Das Bild, dass dort eingespielt wurde, hatte zweifelsfrei die Umrisse eines kleineren Schiffes. Aber der Jubel blieb ihnen im Hals stecken. Die Telemetrie zeigte deutlich, dass das Schiff beschleunigte, und zwar in entgegen gesetzter Richtung.

"Sie denken, wir sind Borg..." Sokar starrte mit brennenden Augen auf die unerbittlichen Daten. "Haben wir einen Traktorstrahl?"

"Aber keine Energie." Lhoal sah sich um, betätigte dann eine flackernde Schaltfläche auf der gegenüberliegenden Konsole. Der Computer machte eine Audiomeldung in einer Sprache, die weder er noch der Vulkanier verstand. War es der Transmitter oder nicht - und wenn ja, arbeitete er???

"Hier spricht ... Tr'Khellian. Riov ... Tr'Khellian ... von der Galae Rihanna. Wir erbitten ... Hilfe."

[Bild: sokar-mirror.jpg]

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  Friedensinitiative II Log 11 Turan / Lhoal
Geschrieben von: Turan - Sat-Aug-2019, 09:16 PM - Forum: *** Ch'Rihan *** - Keine Antworten

*** Quo'nos / Vorstadtviertel der Hauptstadt ***
 
Ungläubig starrten die rihannischen Mischlinge auf den Klingonen und den Senator. Ungläubig murmelnd starrten die Klingonen auf ihren Kommandanten, der plötzlich eine ruppig-herzliche Umarmung mit dem Spitzohr austauschte und noch ungläubiger hörten Sie auf die Worte ihres Oberst. Dieser Haufen Spitzohrbastarde sollte nicht deportiert werden?!
 
"Keng, bist du taub oder was? Ich sagte, Lhoal tr'Khellian steht unter meinem Schutz, und seine Schutzbefohlenen stehen ebenfalls unter meinem Schutz! Geht auf Posten vor dem Tor und an den beiden anderen Ausgängen! Lokra, du hisst die Regimentsflagge über dieser Bruchbude, los schon!"
 
"Maag, ich ...," Lhoal brachte vor Erleichterung kaum einen Ton heraus.
 
"Keine Dankesreden, Herr Senator. Du weißt, wie ich Politikergeschwafel hasse. Lass' uns ordentlich einen heben auf das Wiedersehen!"
 
Lhoal griff seinen Arm und fand endlich die Sprache wieder. "Maag, das was gerade geschehen ist - du und ich - es ist der Beweis, dass der Friedensvertrag gelingen kann! Wir dürfen nicht zulassen, dass er zunichte gemacht wird!"
 
Der ältere Klingone plusterte die Backen auf. "Nun, gibt kaum was, das ich da tun könnte! Ich bin nur ein Soldat ohne Stimme im Rat. Habe keine Mittel und was du hier siehst, ist meine kleine - und unterbezahlte - Truppe."
 
"Wir müssen versuchen, den Prätor zu finden! Und deinen Kanzler, bevor sich unsere Völker wieder gegenseitig an die Gurgel gehen! Wir müssen nach Mamak!"
 
"Das ist Sperrgebiet!"
 
 
 
*** Zur gleichen Zeit / Im Orbit um Quo'nos / Warbird 'Herihor' ***
 
Kommandantin Seva T'Iril stand mit verschränkten Armen vor dem Hauptschirm der Brücke und strahlte die gefährliche Ruhe eines Vulkans vor dem kapitalen Ausbruch aus. Hinter ihr an der gegenüberliegenden Wand prangte das grün-schwarz schimmernde Wappen des T'liss mit ausgebreiteten Flügeln. "Jedwede weitere Verzögerung Ihrerseits werden wir als Beteiligung Ihrerseits an dem Attentat --"
 
"Was heisst hier Attentat?" grollte der Klingone vom Schirm. "Eine typische romulanische Unterstellung! Es gab ein Erdbeben und --"
 
"Wollen Sie mich zum Narren halten? Wenn es ein 'Erdbeben' war," sie betonte das Wort ironisch, "warum lassen Sie unsere Suchmannschaften nicht landen und 'helfen'?"
 
"Weil es heiliger Boden ist und ein Romulaner ihn nicht betreten darf!"
 
T'Iril hatte genug. Sie hatte keine Zeit. Ihr Prätor hatte keine Zeit. Das Reich hatte keine Zeit! "Ich verlange sofortigen Zugang zum Unglücksort, VIZEkanzler Omak!"
 
Der Klingone murmelte einen sexistischen Spruch gegen romulanische Frauen und beendete die Verbindung.
 
"Widerlicher khlle!" T'Iril fuhr herum und funkelte ihren Kom-Offizier an. "Stellen Sie mir eine Verbindung zur Prokonsulin her!"
 
 
*** 15 Stunden später / Kloster Mamak ***
 
Seit anderthalb Tagen arbeiteten sich Turan und Kvorag durch das Geröll und schoben sich durch schmalste Spalten vorwärts in der Hoffnung, einen Ausgang aus dem Trümmerhaufen zu finden, der einst das weitläufige Kloster von Mamak gewesen war.
 
"Eines ist völlig klar," sagte Turan und rang nach Luft, "Mamak ist vor dem Angriff evakuiert worden. Wir haben noch kein einziges weiteres Todesopfer gefunden. So sehr Ihnen das missfällt, Kvorag, aber Ihr Abtfreund scheint nicht ganz unbeteiligt an dem Attentat gewesen zu sein."
 
Der Klingone brummte eine Zustimmung. "Ehrloser Sohn eines Targ! Wenn ich ihn jemals --" Der große Brocken, gegen den er sich gerade gestemmt hatte, polterte mit großem Getöse in die halb verschüttete Halle.
 
Turan beugte sich über den Stein - er war behauen, und die Reste einer Bemalung waren sichtbar. Vermutlich hatte er sich in einem der repräsentativen Säle des Klosters befunden... Soweit möglich, hatte er die Zerstörung mit dem Multiphasentool seines Armbandscanners dokumentiert. Eine holographische Darstellung würde vermutlich Hinweise geben, wo der Sprengsatz gezündet worden war und auch, worum es sich handelte. Er bedauerte, keine Staubproben analysieren zu können, und auch die Strahlungs- und Luftanalysen beschränkten sich auf die Basisangaben ob toxische Gefahr bestand oder nicht. Aber sobald er wieder Zugang zu entsprechender Technik hatte... Wenn ich wieder Zugang habe... unsere Überlebenschancen sind -- Nein, er wollte, er durfte nicht an ihre Überlebenschancen denken!
 
 "Ich glaube, ich sehe Tageslicht! Und ein kalter Luftzug kommt auch von da oben!" Kvorag grub mit beiden Händen im losen Geröll, um den Durchgang zu erweitern. Eine Staubwolke quoll auf und bedeckte die beiden Männer mit einer grauen Kalkschicht.
 
Ein Frösteln überlief den Prätor. Die Anstrengungen der vergangenen Stunden, der Mangel an Nahrung und Wasser ließen seinen Körper noch empfindlicher auf die sinkenden Temperaturen reagieren. Keine Frage, die Luft wurde kälter. Das bedeutete, dass das Problem der Frischluftzufuhr und des mangelnden Wassers dem Problem der Kälte Platz machen würde - und das mit jedem Schritt in Richtung des Ausgangs mehr. Er dachte an den Aufstieg zum Kloster und versuchte zu berechnen, wie lange er ohne isolierende Kleidung durchhalten konnte. Waren Suchmannschaften unterwegs oder nicht? Oder besser, waren sie schon in der unmittelbaren Nähe? Davon hing alles ab...
 
Kvorag wandte sich um. Bepudert von Staub sah er aus wie ein Wesen aus der Totenwelt, ein Rachegeist seiner Selbst. Dass er versuchte sich mit dem Handrücken über das Gesicht zu wischen, machte sein Erscheinungsbild nicht unbedingt zivilisierter. "Ist ein ziemlich steiler, enger Schacht nach oben, aber wir werden durch kommen. Zumindest Sie. Ich hätte vielleicht nicht immer so viel Gorma-Ragout essen sollen." In dem Geistergesicht blitzte eine Reihe spitz gefeilter Zähle auf.
 
Gut, dass er den Humor noch nicht verloren hat, Turan konnte im Augenblick nicht einmal mehr den Elan für einen sarkastischen Kommentar aufbringen. "Ich schaffe es nicht," sagte er, "nicht bei diesen Temperaturen und dem geringen Sauerstoffgehalt. Die Wahrscheinlichkeit --"
 
Kvorags martialisches Brüllen schnitt ihm das Wort ab, und ehe er reagieren konnte, hatte der General ihn an den Schultern gepackt. "Die Wahrscheinlichkeit? Die Wahrscheinlichkeit ist nichts für Krieger!" stieß er hervor und der Blick seiner dunklen Augen bohrte sich in die blauen des Prätors. "Und: nichts für Staatsmänner! Nach der Wahrscheinlichkeit hätte ich vor 40 Jahren in der Schlacht bei Som'aqul sterben sollen! Nach der Wahrscheinlichkeit hätte ich nicht Kanzler werden sollen! Ich spucke auf die Wahrscheinlichkeit! Und SIE, Prätor Tr'Kaleh, sollten das auch!"
 
"Ja. Ja, das sollte ich," sagte er langsam und blickte in Richtung des dünnen hellen Himmelsstreifens am Ende des steinernen Tunnels. Eiskristalle begannen sich auf seinem Haar und seinen Brauen zu formen. Er hatte diversen Gegnern und den Elementen selbst oft genug getrotzt! "Vielleicht ... können wir die Rechnung etwas zu unseren Gunsten verschieben... Lassen Sie mich einen Moment nachdenken..."

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  Schmutzige Hände Log 4 - DeRaaf
Geschrieben von: Robert Vandenberg - Sat-Aug-2019, 02:48 PM - Forum: *** UFP *** - Antworten (3)

Erde/Paris/Föderationsrat/Sitzungssaal 1
 
Die Stimmung war mehr als aufgeheizt. Nicht zuletzt auch aufgrund der Tatsache, dass die Strong Federation Party einen neuen „Star“ in ihren Reihen hatte: Enrico Salazar, ehem. OBH der Sternenflotte. Und dieser ließ gerade, zur Eröffnung seiner Rede, welche im Rahmen einer Live-Übertragung über das Holonet, in der gesamten Föderation zu sehen war, ein Video von Senator Dalok Ruls letzter Rede im romulanischen Senat über die Holo-Schirme laufen.
Dalok Ruls Stimme wechselte ständig den Tonfall und die Rhytmik, so als schwanke er zwischen einem Märchenerzähler und einem Marketing-Coach, aber seine Worte und vor allem der Inhalt seiner Rede, waren klar und deutlich.

Meine werten Senatoren, es mag ja bedauerlich, nein eine Tragödie sein, dass unser geliebter Prätor seinen kühnen Schritt auf die Klingonen zu, wohl mit dem Leben bezahlt hat, aber dies bedeutet für uns auch das Ende einer Ära. Einer Ära des Hin-und Hergerissen-Seins. So wie unser verehrter Prätor, mögen die Elemente ihn aufnehmen, immer zwischen seine romulanischen und vulkanischen Persönlichkeit, seiner Pflicht gegenüber dem Reich und seiner sicherlich bedauerlichen Affinität zur Föderation hin-und her gerissen war. Aber meine verehrten Kollegen, war er nicht das Abbild des Reiches? Eines Reiches, dessen Verteidigung zur Hälfte von der Flotte der Föderation abhängt. Einer Flotte, welche nicht etwa von einem starken Herrscher geführt wird, nein meine Freunde, die Föderationsflotte wird geleitet von einem Oberbefehlshaber, welcher selbst nur Befehlsempfänger ist. Und von wem erhält er seine Anweisungen? Von einem undurchsichtigen Strategen, einem wahren Hexenmeister der Taktik,  in der Föderationsregierung. Einem Mann, der zu seinen Zeiten als Admiral der Sternenflotte eine Sicherheitsbehörde aufgbaut hat, die selbst für den Tasl Shiar eine erhebliche Bedrohung darstellt.
Man nennt den derzeitigen Verteidigungsminister der Föderation, F. DeRaaf nicht umsonst „das Gespenst“. Weil er für viele unsichtbar agiert. Weil sein Arm sehr weit reicht. Und wer weiß? Eventuell sogar bis in den Palst des Prätors? Vielleicht kam diese unselige Idee über Friedenverhandlungen mit den Klingonen ja in Form einer Einflüsterung aus Paris?
 Wie dem auch sei. Wir stehen am Ende einer alten und am Beginn einer neuen Ära. Und wenn es nach mir geht, wird diese Ära eine Ära des sich Wiederbesinnens auf uns selbst, auf unsere Traditionen und Werte sein. Lassen Sie uns das Reich wieder aufbauen, ohne den Ballast der alten Zeit. Ich sage: Schluss mit den Friedensverhandlungen mit den Klingonen, Schluss mit der Allianz mit der Föderation, welche uns nur behindert und begrenzt. Ein Ende den Zollverhandlungen mit den Händlern der lokalen Gruppe. Und ein Ende mit dem externen Einfluss. Lassen Sie uns gemeinsam zurück auf den einzig wahren Weg gehen: Den romulanischen Weg. Ich stehe dafür bereit, das Reich zu alter und neuer Glorie zu führen.  Ich danke Ihnen.“
 
Das Bild fror ein und zeigte Dalok Ruls triumphierendes Lächeln. Dann setzte Salazars Stimme donnernd ein.
 
Sz: Meine Herren Abgeordneten und ja auch die Damen und Herren der derzeitigen Regierung. Da hören Sie es. Mit solchen Gestalten bilden wir eine Allianz. Wir haben damals in den klingonisch-romulanischen Auseindersetzungen uns für die Romulaner eingesetzt. Und was haben sie getan? Haben Sie uns etwa beim Schicksals-Kampf gegen die Hegemonie von Phileila unterstützt? Mitnichten. Derzeit hält unsere Flottenstärke die Klingonen davon ab, ihr barbarisches Treiben auf das romulanische Reich auszudehnen. Und was ist der Dank? Ich zitiere hier aus einer vertraulichen Quelle die Worte, welche ein Vertreter der romulanischen Regierung gegenüber dem Verteidigungsminister geäußert hat:

Die Föderation hat der Tatsache ins Auge zu sehen, dass das Universum sich nicht um die Föderation dreht und sich gewisse Dinge eben verändern. Dazu gehören auch Allianzen.
Vom Standpunkt der Galae aus, ist die Allianz mit der Föderation nützlich, aber nicht das Maß aller Dinge. Eine Allianz kann auch einengen!
Die Föderation fürchtet Veränderungen!? Oder etwa die Stärke der Galae? Eventuell sollte die Galae in Zukunft die Richtung innerhalb der Allianz vorgeben.
Offen gesagt Herr Minister. Wenn wir die Allianz lösen wollten, würden wir das auch ohne Ihre Erlaubnis tun. Welche Vorteile hat uns diese Alllianz denn gebracht, wenn ich fragen darf?
Das war in der Vergangenheit. Wir müssen in die Zukunft sehen. Ja Herr Minister, auch wenn es Ihnen und der Föderation nicht gefällt, eventuell benötigen wir die Föderation nicht mehr. Haben Sie sich dies einmal überlegt? Eventuell suchen wir uns neue Partner. Starke Partner. Partner bei denen die militärische Führung in der Hand des Staatsoberhauptes liegt und nicht in der Hand eines Ministers.
 
Dies klingt exakt so, wie die Worte Senator Ruls. Das war keine Entgleisung eines subalternen Diplomaten. Das war offenbar offizielle Regierungsmeinung. Und da diese dem Willen des Prätors konträr lief, musste der Prätor eben beseitigt werden! Damit solche Gestalten wie Dalok Rul an die Macht kommen können. Doch in einem muss ich dem Herrn Senator recht geben. Wir stehen am Ende einer Ära. Am Ende der Ära der Allianz mit den Romulanern. Warum sollen wir die Haut unserer Söhne und Töchter weiterhin für diese Vögel zu Markte tragen? Auch wir von der SFP sagen: Schluss mit der Allianz zwischen der Föderation und den Romulanern, welche uns nur behindert und begrenzt. Wir brauchen eine starke Flotte. Eine mächtige Flotte. Eine Flotte in der es wieder eine Ehre ist zu dienen. Und nicht eine Flotte , in der Unzufriedenheit die Offiziere in die Privatwirtschaft treibt und in welcher solche irrgeleiteten Projekte wir das Starfleet-Exploration-Council  Resourcen abziehen. Und wir brauchen eine starke Zentralregierung. Eine Regierung, welche die Statuten der Föderation wieder durchsetzt, die Verwaltung in den Kolonien stärkt und das Band zwischen den einzelnen Welten der Föderation wieder zu einer eisernen Kette schmiedet. Eine Regierung, welche ein Ende dem externen Einfluss setzt. Eine starke Regierung und keine Marionettenregierung von andorianischen Gnaden und unter dem Schutz von Möchtergern-Verteidigungsminister und Emporkömmling DeRaaf und seiner Nickelbrille. Einem Verteidigungsminister, welcher es noch nicht einmal bis zum OBH gebracht hat. Wir fordern den sofortigen Rücktritt der Regierung und Neuwahlen. Sonst werden andere für den Rücktritt sorgen. Mit weniger sanften Mitteln und evtl. mit Waffen. Ich danke Ihnen.
 
Es herrschte eisiges Schweigen. Dann ertönte die leicht näselnde Stimme des Sitzungspräsidenten:
 
<Das Wort hat Felix DeRaaf, Verteidigungsminister der Föderation.>
 
DeRaaf trat an das Rednerpult, rieb sich am Kinn und begann dann mit seiner Rede.
 
DR: Ich muss unumwunden zugeben, ich bin überrascht. Überrascht dass die Rede meines Vorredners so unterhaltsam war. Sie hat mich amüsiert. Das meine Nickelbrille die Regierung schützt war mir neu. Ich muss einmal mit ihr darüber reden. Eventuell kann man das ja noch ausbauen. Ja, die Rede hat mich an diesem Punkt amüsiert. Aber nur an diesem Punkt. Was mich nicht überrascht hat, ist das bedauerliches Unwissen über geschichtliche Zusammenhänge. Die Romulaner haben uns beim Kampf gegen die Hegemonie von Phileila deshalb keine Unterstützung geleistet, weil wir sie nicht darum gebeten haben. Es war auch kein Schicksals-Kampf, wie mein Vorredner das in typisch blumiger SFP-Prosa ausgedrückt haben, sondern ein begrenzter Konflikt, an welchem innerhalb von 2 Wochen nur 25 Schiffe beteiligt waren und über dessen Ausgang nie ein Zweifel bestand. Bei einer Flottenüberlegenheit der Föderation von 275:1 sollte das auch klar sein.
Aber es ist ein typisches Zeichen populistischer Gruppierungen, dass sie geschichtliche Fakten ignorieren, umdeuten oder negieren. Denn was nicht sein darf, das nicht sein kann. Insofern überrascht mich auch dieser heroische Tonfall nicht. Eben so wenig wie der Versuch eines persönlichen Angriffes gegen mich. Wer es in der Flotte zu was gebracht hat ist völlig irrelevant. Aber es werden hier immer wieder die gleichen alten Argumente vorgebracht. Auch das aus dem Zusammenhang reißen von Informationen ist eine altbekannte Methode. Insofern steht die SFP in direkter Linie zu jener Organisation, aus welcher sie hervorgegangen ist. Aus dem Strong Federation Movement. Einer Organisation, welcher in ihren Anfängen sogar zu Gewaltakten neigte. Dieser Mittel bedient sich die SFP natürlich nicht mehr. Nein, sie nutzt die altbekannte Rhetorik solcher Bewegungen wir z.Bsp. Earth first oder Humans above. Fremdenhass, Abschottungsfantasien, Rücktrittsforderungen an die Regierung, Allmachtsfantasien etc. Alles nicht neu, alles schon immer dagewesen. Nicht überraschend.
Was mich aber überrascht, ist wie leicht die SFP auf die Reden Senator Ruls einschwenkt. Wie leicht sie selbst in die Falle dieses Senators stolpert. Die SFP faselt von fremder Beeinflussung und ist doch selbst das Sprachrohr eines romulanischen Senators? Ist das nur Blindheit, oder Dummheit? Wie sehr sich doch die Aussagen der SFP und Dalok Ruls ähneln. Warum soll denn dann die Allianz beendet werden? Diese Blauäugigkeit überrascht mich dann doch. Aber wie bei allen Populisten kann man nur konstatieren: Kein Konzept, aber große Klappe. Was soll das für ein Konzept sein? Make the federation great again.? Bei der Größe der Galaxis war die Föderation nie groß und wird es auch nie sein.
Was mich an der Rede von Herrn Salazar aber nicht amüsiert hat, ist diese unverhohlene Drohung. Ich zitiere: 

Wir fordern den sofortigen Rücktritt der Regierung und Neuwahlen. Sonst werden andere für den Rücktritt sorgen. Mit weniger sanften Mitteln und evtl. mit Waffen.

Abgeordneter Salazar, ich glaube ja wohl nicht, dass dies Ihre persönliche Meinung ist, es sei denn Sie würden neuerdings im Pluralis Majestatis reden. Nein, was Sie da sagten, war eine Drohung der SFP.

Sonst werden andere für den Rücktritt sorgen. Mit weniger sanften Mitteln und evtl. mit Waffen.

Sie meine Herrschaften von der SFP reden hier offen einem Putsch das Wort. Und das hat nichts mehr mit Opposition zu tun. Sondern mit Hochverrat. Planen Sie etwa in die Fußstapfen der SFM zu treten? Zurück zu alten Methoden? Ich warne Sie. Politische Differenzen sind das eine. Staatsstreiche jedoch etwas anderes. Und diese werde ich nicht zu lassen. Ich danke Ihnen.
 
DeRaaf verließ den Saal.

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  Star Trek - Lower Decks
Geschrieben von: Hohardus Edzardus - Thu-Jul-2019, 10:39 AM - Forum: *** Buch- und Netztips *** - Keine Antworten

2020 wird es eine neue ST-Animated-Series geben: Lower Decks.

Hier gibt es einen ersten Blick darauf.

https://www.herocollector.com/en-gb/Arti...t-the-crew

http://www.robots-and-dragons.de/news/12...tionsserie

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  Quentin Tarrantino: Ein wirklich guter und verständiger Mann !
Geschrieben von: Hohardus Edzardus - Wed-Jul-2019, 02:44 PM - Forum: *** Star Trek und Sci Fi im TV und Kino *** - Antworten (5)

http://www.robots-and-dragons.de/news/12...MGigOytiO8

Aus gerechnet diesem Regisseur hätte ich das ja nicht zugetraut, aber da er für einen der nächsten ST-Spielfilme gehandelt wird, dürften diese Aussprüche ja geradezu shocking sein für die Macher der JJ-Filme, die eh kaum einer wirklich mochte.

QT scheint ein überzeugter ST-Fan zu sein, was ihn mir sehr sympathisch macht, denn bisher hielt ich nur sehr wenig von seinen Filmen und dachte: "Mein Gottt, QT als Regisseur ist nun endgültig das Ende von ST."

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